In Meusebach, einem kleinen Dorf mit nur 90 Einwohnern, wurde kürzlich ein neuer automatisierter externer Defibrillator (AED) installiert. Dieser befindet sich außen am Gemeindehaus und ist Teil einer größeren Initiative, die vom engagierten Mitglied der Gemeinde, Mandy Schauerhammer, ins Leben gerufen wurde. Schauerhammer hat bereits über 80 AEDs im Landkreis installiert, um die Überlebenschancen bei plötzlichem Herztod zu verbessern. Sie selbst trägt seit elf Jahren einen implantierten Defibrillator, da sie eine genetische Erkrankung hat, und die Motivation für ihr Engagement ist die Angst um ihre eigenen Kinder, die möglicherweise dasselbe Schicksal erleiden könnten. Schauerhammer hebt die kritische Situation in ländlichen Regionen hervor, wo die Rettungsdienste oft nicht sofort verfügbar sind, was die Überlebenschancen stark beeinträchtigen kann.

In einem letzten Schulungsseminar, das etwa 25 Einwohner des Ortes im Gemeindesaal besuchten, wurden die Grundlagen zur Handhabung des Defibrillators vermittelt. Bürgermeisterin Silke Höntsch berichtete von weiterem Interesse, das aufgrund der Ferien nicht wahrgenommen werden konnte. Während der Schulung ermutigte Schauerhammer die Teilnehmer, im Notfall beherzt zu handeln. Die Kurse klären über die Gefahren des plötzlichen Herztods auf, und es wird eindringlich darauf hingewiesen, dass die Überlebenschance bei Einsatz eines Defibrillators erheblich steigt. Der Einsatz eines AEDs kann die Chancen auf eine erfolgreiche Reanimation auf bis zu 50-70 Prozent erhöhen, während ohne Defibrillator lediglich 8 Prozent der Betroffenen überleben.Resq-Care berichtet über die Gefahren des Herzstillstands und die Wichtigkeit einer schnellen Reaktion.

Wissen über plötzlichen Herztod und seine Folgen

Plötzlicher Herztod ist in Deutschland die häufigste Todesursache. Nach einem Herzstillstand kann das Gehirn nur für wenige Minuten ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden, bevor es zu irreversiblen Schäden kommt. Bereits 3-5 Minuten nach dem Stillstand ist eine schnelle Reaktion erforderlich, um den Tod zu verhindern. Es wird darauf hingewiesen, dass das Herz bei Kammerflimmern nicht effizient arbeitet, und nur ein AED kann dieses Kammerflimmern stoppen und den normalen Herzrhythmus wiederherstellen.

Im Rahmen der Schulungen lernen die Teilnehmer auch, wie sie die stabile Seitenlage einnehmen und die Herzdruckmassage durchführen können. Peter Seibt, ein Teilnehmer der Schulung, gab an, dass die Herzdruckmassage sehr anstrengend sei und es wichtig sei, sich abzuwechseln. Die AED-Geräte geben klare Anweisungen, wodurch auch medizinisch Unversierte in der Lage sind, sie sicher zu bedienen. Emphatisch erklärt Schauerhammer, dass der Einsatz eines Defibrillators entscheidend ist, um die Überlebensrate zu erhöhen.

Öffentliches Bewusstsein stärken

In vielen öffentlichen Orten sind AED-Geräte inzwischen installiert, was deren Erreichbarkeit erhöht. Organisationen wie der Arbeiter-Samariter-Bund bieten Schulungen an, die im Umfang variieren und sich an die Kenntnisse der Teilnehmer anpassen. Das Wissen um den Umgang mit diesen lebensrettenden Geräten ist mittlerweile ein fester Bestandteil jedes Erste-Hilfe-Kurses.

Durch die Initiative von Mandy Schauerhammer und das Engagement der Gemeinde soll nicht nur die Zahl der installierten AEDs erhöht, sondern auch das Bewusstsein für die Bedeutung der Erster Hilfe bei plötzlichem Herztod und die einfache Handhabung dieser Geräte geschärft werden.