In der Region Remscheid, Nordrhein-Westfalen, stehen einige Vierbeiner vor der Herausforderung, ein neues Zuhause zu finden. Besonders betroffen ist ein 6,5 Jahre alter Schnauzer-Mix namens Daya, der nach einem beunruhigenden Beißvorfall von seiner Halterin im Tierheim Remscheid abgegeben wurde. Die Halterin hatte Daya Anfang 2023 ins Tierheim gebracht, nachdem es zu einem Vorfall gekommen war, bei dem der Hund gebissen haben soll. Die Abgabe kam für die sensiblen Seele des Hundes überraschend, denn Daya wurde viele Jahre lang in ihrem früheren Zuhause gehalten.
Derzeit hat Daya große Schwierigkeiten, Vertrauen zu neuen Menschen aufzubauen. Sie mag es nicht, von Fremden berührt zu werden, was ihre Vermittlungschancen zusätzlich erschwert. Nur wenn sie Vertrauen gefasst hat, zeigt Daya ihre liebevolle und anhängliche Seite und hört dann auch gut auf Kommandos. Um ihr den Neustart zu ermöglichen, sucht das Tierheim Remscheid aktiv nach neuen Besitzern, die Daya in einem ruhigen Haushalt ohne Kinder und mit fundierten Hundekenntnissen ein Zuhause bieten können. Ein Video, das die besonderen Eigenschaften von Daya zeigt, wurde bereits auf Facebook veröffentlicht, um ihre Chancen auf eine baldige Vermittlung zu erhöhen.
Resozialisierung von Hunden
Ein weiterer Hund, der auf die Hilfe des Tierheims angewiesen ist, ist Ares, ein siebenjähriger Ridgeback-Mix. Ares wurde von seinen früheren Besitzern in einem Raum eingesperrt und vernachlässigt, was dazu führte, dass er fast verhungerte. Als er entkam, biss er einen Nachbarn im Treppenhaus, was schließlich zu seiner Beschlagnahmung und der Unterbringung im Tierheim Remscheid führte. Dort begann ein langer Resozialisierungsprozess unter der Anleitung von Hundetrainer Frank Böker.
Ares hat im Verlauf eines Jahres beeindruckende Fortschritte gemacht und lernt, sein Vertrauen in Menschen wiederzufinden. Trotz dieser Fortschritte benötigt er jedoch einen erfahrenen Halter, der ihn konsequent führt und ihm Sicherheit bietet. Die Resozialisierung von Hunden ist ein komplexer Prozess, der oft bearbeitet werden muss, um nicht nur den Hund, sondern auch dessen Halter zu integrieren und anzuleiten.
Die Verantwortung der Halter
Der Begriff „Resozialisierung“ wird häufig mit der Wiedereingliederung von Straftätern in die Gesellschaft verknüpft, jedoch gilt dies auch für das Verständnis von Hunden und ihrem Verhalten. Viele Hunde zeigen unerwünschtes Verhalten, das Teil ihrer Kommunikationsstruktur ist. Es wird oft übersehen, dass Menschen Verantwortung dafür tragen, das Verhalten ihrer Hunde zu verstehen und darauf zu reagieren. Das Ignorieren von Stresssignalen kann problematisches Verhalten zur Folge haben. Aggressives Verhalten wird oft als Fehlverhalten interpretiert, ist jedoch in vielen Fällen ein normales Verhalten für Hunde.
Um dauerhafte Veränderungen im Verhalten von Hunden zu erreichen, ist es wichtig, dass auch die Halter bereit sind, sich anzupassen. Ein „Problemhund“ bleibt oft ein solches, wenn die Halter sich nicht ändern. Der Übergang zu einem harmonischen Zusammenleben erfordert verlässliche Führung, klare Regeln und die Bereitschaft, die eigene Verantwortung zu erkennen, um den Hunden zu helfen, in einer neuen Umgebung zurechtzukommen.
Die Situation für Daya und Ares im Tierheim Remscheid ist ein eindrückliches Beispiel dafür, wie wichtig es ist, sich mit den individuellen Bedürfnissen von Tieren auseinanderzusetzen. Das Tierheim sucht weiterhin nach engagierten Haltern, die diesen Hunden die Chance auf ein glückliches Leben geben können. Weitere Informationen über Daya, Ares und deren Geschichten finden Interessierte auf den Seiten von Der Westen, WDR und Problem Mensch Hund.