Der Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) ist seit dem 6. Februar 2025 zur bevorstehenden Bundestagswahl am 23. Februar online. Diese Plattform ermöglicht Wählern, ihre politischen Ansichten mit den Positionen der 29 zur Wahl antretenden Parteien anhand von 38 Thesen zu vergleichen. Nutzer können diese Thesen annehmen, ablehnen, neutral positionieren oder überspringen, wobei ein prozentualer Übereinstimmungswert berechnet wird. Der bpb-Präsident Thomas Krüger betonte, dass der Wahl-O-Mat bei der letzten Bundestagswahl 2021 über 21 Millionen Mal verwendet wurde, was das hohe Interesse an dieser Entscheidungshilfe unterstreicht. Bei der Online-Schaltung des Wahl-O-Mats waren auch hochrangige Politiker wie FDP-Generalsekretär Marco Buschmann und Linke-Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek zugegen.

Der Wahl-O-Mat wird vor allem darauf abzielen, junge Menschen zur Teilnahme an der Wahl zu motivieren. Ein zentrales Anliegen ist es, aktuelle Themen wie Migration, den Ukraine-Krieg und wirtschaftliche Herausforderungen abzubilden. Der Wahl-O-Mat, der seit 2002 existiert, hat in diesem Jahr eine verkürzte Vorbereitungszeit aufgrund der vorgezogenen Bundestagswahl. Die Thesen werden von einer Jugendredaktion in Zusammenarbeit mit Experten entwickelt, und die Finanzierung erfolgt aus Steuermitteln. Neben dem Wahl-O-Mat stehen auch andere Online-Tools zur Verfügung, die unterschiedliche Ansätze zur Wahlentscheidung bieten, wie der Real-O-Mat und Wahl.Chat.

Erstwähler und ihre Herausforderungen

In Niedersachsen dürfen zur Bundestagswahl 2025 fast 200.000 Erstwähler ihre Stimme abgeben. In den Schulen, einschließlich der Berufsbildenden Schulen in Burgdorf, wird im Politikunterricht intensiv auf die Wahl vorbereitet. Die Politiklehrerin Christine Buchholz behandelt Themen wie die Funktionsweise des Bundestages, die Fünf-Prozent-Hürde sowie das System der Erst- und Zweitstimmen. Viele Schüler haben bisher kaum Möglichkeit zum politischen Lernen im Unterricht gehabt, weshalb Buchholz eine stärkere Integration politischer Bildung in der allgemeinbildenden Schule fordert.

Die Umfrage von eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. und Civey zeigt, dass digitale Medien eine zentrale Rolle in der politischen Meinungsbildung übernehmen. Rund 86,4 % der Deutschen nutzen digitale Plattformen und soziale Netzwerke für politische Informationen. Insbesondere die Schüler, die sich auf die Wahl vorbereiten, greifen häufig auf Plattformen wie Instagram und TikTok zurück, um sich zu informieren. Dies birgt jedoch Herausforderungen, da viele Schwierigkeiten haben, zwischen journalistischen Inhalten und manipulativen Wahlwerbungen zu unterscheiden. Der Wahl-O-Mat soll im Unterricht thematisiert werden, um die Schüler bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen.

Einfluss digitaler Medien

Der Einfluss digitaler Medien auf die Entscheidungsfindung ist besonders bei jungen Wählern stark. Jüngere Wähler im Alter von 18 bis 29 Jahren nutzen zu 48,9 % soziale Medien sowie 39,8 % den Wahl-O-Mat und 23,8 % Informationsangebote der bpb. Die unterschiedlichen Plattformen bieten eine reiche Informationsvielfalt, bringen jedoch auch die Notwendigkeit mit sich, Medienkompetenz zu fördern, um Falschinformationen zu vermeiden. Oliver Süme, Vorstandsvorsitzender von eco, fordert dazu eine stärkere Betonung der Medienkompetenz in der politischen Bildung.

Die aktuellen politischen Themen, insbesondere die Fragen der Nachhaltigkeit und der Digitalisierung, sind entscheidend für die Meinungsbildung. Für die Bundestagswahl 2025 identifiziert der TÜV-Verband mehrere Handlungsfelder, die für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft wichtig sind, und stärkt damit die Relevanz dieser Themen im politischen Diskurs. Investitionen in Infrastruktur, Bildung und innovative Technologien werden als wesentliche Faktoren für die zukünftige Stabilität Deutschlands angesehen.

Es bleibt abzuwarten, wie der Wahl-O-Mat und andere digitale Tools im ersten Jahr der Wahlentscheidung 2025 abschneiden werden, insbesondere im Hinblick auf die Mobilisierung der jungen Wählergruppe und die bevorstehenden Herausforderungen in der politischen Landschaft.

Für weitere Informationen über den Wahl-O-Mat besuchen Sie bitte Tagesspiegel, für Details über die Erstwähler in Niedersachsen schauen Sie bei Tagesschau vorbei und für mehr über den Einfluss digitaler Medien gehen Sie zu AP-Verlag.