Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) zeigt sich optimistisch bezüglich einer möglichen Bewerbung für die Olympischen Spiele. DOSB-Präsident Thomas Weikert glaubt, dass die Stimmung in Deutschland positiv ist, was durch Umfragen untermauert wird. Nach den Olympischen Spielen in Paris 2024 ist die Zustimmung in der Bevölkerung auf über 70% gestiegen. Weikert plant, im Dezember eine Abstimmung durchzuführen, um zu entscheiden, welche Stadt oder Region für die Olympischen Spiele 2036, 2040 und 2044 kandidieren soll. Diese Entscheidung soll die Einbindung der Bevölkerung unterstützen, ein Schritt, den Weikert als essenziell ansieht, um Gruppendruck bei der Auswahl eines Kandidaten zu vermeiden. Dies berichtet die tz.

Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung des Hamburger Innen- und Sportsenators Andy Grote, der trotz einer negativen Entscheidung von 2015 erneut für eine Abstimmung über eine Olympiabewerbung plädiert. Grote hebt hervor, dass eine Befragung keine politische Entscheidung ist und schlägt vor, auch andere deutsche Städte gleichzeitig zu befragen, um den Wettbewerbsgedanken zu fördern.

Gespräche mit dem IOC und Finanzierungszusagen

Zusätzlich hat das Präsidium des DOSB informelle Gespräche mit dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) begonnen. Bei diesen Gesprächen geht es darum, die aktuellen internationalen Rahmenbedingungen einer deutschen Bewerbung zu erörtern und Grobkonzepte vorzustellen. Weikert hebt hervor, dass Feedback vom IOC für den weiteren Prozess in Deutschland von großer Bedeutung sei. Diese Gespräche finden unabhängig von den festgelegten Editionjahren statt, was eine klare Strategie zur Verbesserung nationaler Konzepte zeigt, so die DOSB-Seite.

Ein bedeutendes Ereignis in diesem Kontext war die Unterzeichnung eines Memorandums of Understanding (MoU) am 2. August 2024, als ein gemeinsames Engagement für eine deutsche Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele bekannt gegeben wurde. Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser unterstrich die Unterstützung der Bundesregierung für die Bewerbung. In dieser Erklärung sind diverse Städte wie Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Leipzig und München sowie die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern vertreten, die sich gemeinsam um die Spiele bewerben wollen. Der Fokus liegt dabei auf der nachhaltigen Nutzung vorhandener Sportstätten und der Einbindung der Bevölkerung in den Bewerbungsprozess, wie auf der DOSB-Webseite nachzulesen ist.

Zukunftsausblick und Unterstützung

Die Bundesregierung hat zugesichert, bis zum Jahr 2027 knapp sieben Millionen Euro für die Bewerbung bereitzustellen, um Finanzierung für Bewerbungskonzepte und Machbarkeitsstudien zu sichern. Während die Diskussion im DOSB über den konkreten Austragungszeitraum noch offen ist, sind einige Stimmen für das Jahr 2040, das 50 Jahre nach der Wiedervereinigung liegen würde, zu vernehmen. Weikert betont, dass die Entscheidung über das endgültige Bewerbungsjahr letztendlich beim Sport und der Mitgliederversammlung des DOSB liegt.

Mit dem bevorstehenden Dialogprozess und den getätigten finanziellen Zusagen zeigt sich der DOSB bereit, die Bewerbung für die Olympischen Spiele langfristig zu planen und zu gestalten, unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder, um einen breiten Rückhalt in der Gesellschaft zu erreichen.