Am 13. Februar 2025 findet der 3. Fokustag am Forschungszentrum MAIN der TU Chemnitz statt. Die Veranstaltung, die um 14 Uhr beginnt, widmet sich dem Thema Nano­medizin. Veranstalter sind das Forschungszentrum MAIN, die Klinikum Chemnitz gGmbH und das Zentrum für Wissens- und Technologietransfer der TU Chemnitz. Ein besonderes Highlight ist der Plenarvortrag von Prof. Rares Ionut Stiufiuc, Ph.D., von der medizinisch-pharmazeutischen Universität „Iuliu Hațieganu“ in Cluj-Napoca, Rumänien. Sein Vortrag trägt den Titel „Spectroscopic Liquid Biopsy: State of the Art and Perspectives“ und fokussiert sich auf die spektroskopische Analyse biologischer Flüssigkeiten.

Der Plenarvortrag wird verschiedene Methoden wie Infrarot-, Raman-, Fluoreszenz- und Kernspinresonanz-Spektroskopie erläutern. Die Anwendung dieser Techniken findet vor allem in der biomedizinischen Diagnostik, der Krankheitsüberwachung und der personalisierten Medizin statt. Der Einsatz ultrasensitiver, vibrationsspektroskopischer Techniken, wie der Surface-Enhanced Raman Spectroscopy (SERS), wird ebenfalls thematisiert. Diese technologische Entwicklung könnte die Identifikation und Quantifizierung von Metaboliten, Proteinen und Biomolekülen revolutionieren.

Aktuelle Herausforderungen in der Onkologie

Die Onkologie ist ein breites Feld, in dem die frühe Erkennung von Krebs entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist. Dennoch stellen bestehende Diagnosemethoden oft eine Herausforderung dar, da sie Krebs häufig erst im fortgeschrittenen Stadium entdecken. Wie die World Health Organization (WHO) berichtet, ist Krebs die zweit häufigste Todesursache weltweit mit etwa 9 Millionen Todesfällen jährlich. Daher gewinnen flüssige Biopsien, die auf nicht-invasiven biologischen Proben wie Blut, Urin oder Speichel basieren, zunehmend an Bedeutung.

Flüssige Biopsien ermöglichen Echtzeit-Einblicke in den Krankheitsverlauf und nutzen dabei plasmonische Nanopartikel, um Biomarker wie zirkulierendes TumordNA und Exosomen nachzuweisen. Methoden wie SERS zeichnen sich durch hohe Sensitivität und Spezifität aus, und bieten durch die Analyse mehrerer Zielstrukturen gleichzeitig Vorteile gegenüber herkömmlichen Techniken. Auch die Verwendung von gold- und silberbasierten Nanopartikeln spielt eine entscheidende Rolle in der zukünftigen Krebsdiagnostik, wobei goldene Partikel aufgrund ihrer Stabilität und Biokompatibilität bevorzugt werden.

Der Weg zur personalisierten Medizin

Die personalisierten Behandlungsmethoden in der Onkologie sind auf individuelle Biomarker ausgerichtet. Ein Beispiel für diesen Fortschritt ist das Konzept „Vom Biomarker zur Therapie“, das seit 1998 besteht und 2004 von der FDA durch die Genehmigung des Brustkrebsmedikaments Trastuzumab eine Vorreiterrolle einnahm. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit einer präzisen Diagnostik, die durch Blutbasierte Methoden wie die flüssige Biopsie gefördert wird. Aktuelle Trends zeigen, dass diagnostische Verfahren sich zunehmend auf multifaktorielle Analysen stützen, die DNA-Panels statt einzelner Mutationen berücksichtigen.

Die kontinuierliche Forschung im Bereich der Omics-Technologien, einschließlich Genomics, Epigenomics, Transcriptomics und Proteomics, bildet die Grundlage für diese Trends. Trotzdem stehen im Bereich der flüssigen Biopsien weiterhin analytische Herausforderungen an, die es zu überwinden gilt. Die Integration von RNA- und Proteinmarkern in zukünftige Blutuntersuchungen könnte neue Signalwege für die Erkennung von Krebs und die Identifizierung unbekannter Primärtumoren eröffnen.

Interessierte können sich bis zum Vortag der Veranstaltung anmelden, und der Austausch zwischen den Vortragsblöcken bietet eine wertvolle Gelegenheit zur Vernetzung. Weitere Informationen können per E-Mail an kontakt@main.tu-chemnitz.de oder telefonisch unter 0371 531-20100 eingeholt werden. Das Forschungszentrum MAIN, das 2020 gegründet wurde, umfasst 18 Arbeitsgruppen und ist auf Nanomembranen spezialisiert, mit dem Ziel, neue Technologien in der Materialwissenschaft und Medizintechnik zu entwickeln. Die Initiative des Cluster Gesundheit Chemnitz (CGC) fördert die Zusammenarbeit zwischen der TU Chemnitz und dem Klinikum Chemnitz gGmbH in Forschung und Entwicklung.

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