Ein 56-jähriger Nürnberger Anlageberater ist derzeit im Mittelpunkt eines umfassenden Betrugsverfahrens, in dem ihm vorgeworfen wird, zwischen August 2017 und September 2021 mindestens 1,175 Millionen Euro von Profifußballern veruntreut zu haben. Zu Prozessbeginn gestand der Angeklagte seine Taten vor dem Landgericht und ließ eine schriftliche Erklärung verlesen, in der er sich für sein Handeln entschuldigte. Laut pnp.de entstand der Schaden durch sein unprofessionelles Verhalten und seiner mangelnden Informationspflicht gegenüber den Geschädigten, zu denen zwei Profifußballer und ein ehemaliger Trainer gehörten.
Der Angeklagte, der als privater Vermögensberater tätig war, hatte sich mit den betroffenen Fußballern angefreundet und für sie Geld angelegt. Statt die Geschäfte transparent zu führen, schob er Gelder zwischen verschiedenen Konten hin und her und verwendet einen Teil des Geldes zur Begleichung eigener Schulden. Die Staatsanwaltschaft sieht den gesamten Schaden möglicherweise noch höher, da Taten vor 2017 verjährt sind.
Verhandlungsdetails
Eine Verständigung zwischen den Prozessbeteiligten könnte für den Angeklagten eine Haftstrafe zwischen vier Jahren und drei Monaten und vier Jahren und neun Monaten zur Folge haben. Die Kammer plant, zusätzlich einen Ermittler zu befragen. Es bleibt jedoch ungewiss, ob noch am selben Tag ein Urteil gefällt wird.
Parallel zu diesem Verfahren wird auch ein 33-jähriger ehemaliger Fußballprofi vor dem Wiener Landesgericht angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, über 240.000 Euro durch betrügerische Machenschaften im Zusammenhang mit lukrativen Investitionen in Kryptowährungen und dem Handel mit Luxusuhren erlangt zu haben. Laut nachrichten.at befand sich der Angeklagte seit dem 18. September in Untersuchungshaft, nachdem er in Deutschland festgenommen und nach Österreich ausgeliefert wurde.
Der Ex-Fußballprofi hat bereits eine Vorstrafe wegen Betrugs. Er soll Personen, die er während seiner Karriere kennengelernt hat, mit falschen Versprechungen über teure Uhren und Investitionen betrogen haben. Unter anderem lieh ihm ein Betroffener eine Rolex im Wert von 43.000 Euro und zwei weitere Uhren im Gesamtwert von 34.000 Euro.
Die Dunkelheit der Korruption im Sport
Diese aktuellen Fälle sind Teil eines größeren Problems der Korruption im Sport, ein Thema, das seit vielen Jahren immer wieder auf die Agenda rückt. Veranstaltungen und Wettkämpfe können durch korruptes Verhalten von Spielern, Trainern oder Funktionären getäuscht werden. Bei der Definition von Korruption im Sport geht es um den Missbrauch von Macht zu persönlichem Vorteil, wie auf bpb.de dargelegt wird. Das Vertrauen, das eine wesentliche Grundlage des Sportes ist, wird durch solche Vorfälle erheblich gefährdet.
Korruption im Sport manifestiert sich in verschiedenen Formen, von Manipulation von Wettkämpfen bis hin zu Bestechungen im Zusammenhang mit der Vergabe von Sportgroßveranstaltungen. Der Fokus der Öffentlichkeit auf diese Vorfälle verstärkt die Wahrnehmung von Korruption, obwohl sie nicht notwendigerweise häufiger vorkommt als in anderen Bereichen der Gesellschaft.
Die Herausforderung besteht darin, präventive Maßnahmen zu entwickeln, um die Integrität des Sports zu bewahren und das Vertrauen der Öffentlichkeit zurückzugewinnen. Ein höherer Preis für abweichendes Verhalten sowie die Förderung von redlichem Verhalten kann dazu beitragen, die Übel der Korruption einzudämmen.