Die Sanierung der „Kunsteisbahn Bob und Rodel Eisarena Königssee“ stößt erneut auf Hindernisse. Wie rosenheim24 berichtet, muss der Gemeinderat von Schönau am Königssee den Bebauungsplan erneut öffentlich auslegen. Ein Formfehler führte dazu, dass ein veraltetes Gutachten zum Steinschlagschutzzaun unbeabsichtigt in die Unterlagen aufgenommen wurde. Schätzungsweise wird sich das Verfahren um etwa acht Wochen verzögern.
Bürgermeister Hannes Rasp hob hervor, dass die Gemeinde keine Verantwortung für den Fehler trägt, und würdigte die Geduld der Sachbearbeiter. Diese Verzögerung stellt eine Herausforderung im Rahmen eines Sanierungsprojekts dar, das nach einem verheerenden Unwetter im Juli 2021 initiiert wurde. Die geplanten Maßnahmen umfassen den Rückbau eines oberen Bahnabschnitts, ein neues Starthaus sowie den Ausbau von Steinschlagschutzzäunen.
Kritik und Bedenken
Ein zentraler Kritikpunkt kommt von Umweltorganisationen, insbesondere dem Bund Naturschutz. Diese äußern Bedenken bezüglich möglicher geologischer Risiken sowie der Verwendung von Ammoniak und befürchten eine Verschandelung des Landschaftsbildes. Eine neue Herausforderung in den Planungen ist das Fehlen eines Klimaschutzfachbeitrags, das von verschiedenen Seiten angeprangert wird.
Der CO₂-Ausstoß der Bahn liegt jährlich bei etwa 363 Tonnen, was im Vergleich zur Bahn in Oberhof (2900 Tonnen) als positiv bewertet wird. Der Betreiber, der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD), verfolgt zudem das Ziel einer klimaneutralen Zukunft. Im Rahmen des Sanierungsprojekts wird auch die Integration von klimafreundlichen Maßnahmen zunehmend diskutiert. Die Bedeutung von Klimaschutz in der Bauleitplanung hat in den letzten Jahren an Gewicht gewonnen, insbesondere durch den fortschreitenden Klimawandel und die Urbanisierung, wie in einem Fokuspapier des Deutschen Instituts für Umweltpolitik (Difu) hervorgehoben wird.
Kommunalpolitische Reaktionen
Im Gemeinderat hat Jakob Palm von den Grünen eine stärkere Einbindung der Kritiker gefordert, doch ein Antrag zur Verlesung der Stellungnahme der Gemeinde wurde abgelehnt. Ein Vorschlag des Deutschen Alpenvereins für ein Frühwarnsystem zur Murengefahr wurde von Bürgermeister Rasp mit Verweis auf die vom Wasserwirtschaftsamt Traunstein unterstützte Einschätzung zurückgewiesen, dass die Gefährdung für Menschen gering sei. Letztlich billigte der Gemeinderat die Unterlagen für die erneute Auslegung mit nur einer Gegenstimme.
Die Sanierung der Kunsteisbahn thematisiert nicht nur die Modernisierung einer wichtigen Sporteinrichtung, sondern wirft auch grundlegende Fragen zur nachhaltigen und klimafreundlichen Planung auf. Der fortlaufende Dialog zwischen den Gemeinden, den Bürgern und den Umweltschutzverbänden bleibt entscheidend für die zukünftige Entwicklung und den Schutz der natürlichen Ressourcen in der Region.
Weitere Informationen über die Änderungen im Flächennutzungsplan finden Sie auf schoenau-koenigssee.com.