Die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe haben im Dezember 2024 eine unerwartete Erholung erfahren. Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) stiegen die Aufträge um 6,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat, nachdem im November ein Rückgang von 5,2 Prozent verzeichnet wurde. Diese positive Entwicklung ist insbesondere auf eine Zunahme der Inlandbestellungen zurückzuführen, die um 14,6 Prozent zulegten, während die Auslandsaufträge um 1,4 Prozent stiegen.
Die Daten zeigen, dass sich die Situation im Dezember von den vorherigen Monaten abhebt. Nachdem die Großaufträge im November signifikant negativ Einfluss auf die Zahlen hatten, war im Dezember ein Anstieg der Ordereingänge zu verzeichnen. Bereinigt um Großaufträge betrugen die Zuwächse insgesamt 2,2 Prozent. Dieser monatlichen Schwankung liegen besonders hohe Aufträge im sonstigen Fahrzeugbau zugrunde, die mit einem Plus von 55,5 Prozent im Dezember nach einem tiefen Rückgang von 57,7 Prozent im November auffällige Veränderungen zeigten.
Branchenüberblick
Eine genauere Betrachtung der einzelnen Bereiche des Verarbeitenden Gewerbes zeigt ebenfalls ein gemischtes Bild. Während die pharmazeutischen Erzeugnisse um 9,6 Prozent zulegten und der Maschinenbau eine Steigerung von 8,6 Prozent verzeichnete, gab es in der Automobilindustrie einen Rückgang der Aufträge um 3,2 Prozent. Auch elektrische Ausrüstungen blieben im Minus mit einem Rückgang von 4,1 Prozent. Destatis hebt hervor, dass die Gesamtsituation im Jahr 2024 dennoch trüb bleibt, mit einem Rückgang der Auftragseingänge um 3,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Im gesamten Jahr 2024 wurde ein Umsatzrückgang von 4,0 Prozent festgestellt, wobei die ersten sechs Monate überwiegend rückläufig blieben. Die Stabilisierungstendenzen in der zweiten Jahreshälfte 2024 könnten allerdings Hoffnungen auf eine baldige Erholung wecken. Im Dezember 2024 betrug der Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe -0,1 Prozent zum Vormonat und -3,9 Prozent zum Vorjahresmonat.
Ausblick und konjunkturelle Trends
Die Erfassung der Daten zeigt, dass trotz der positiven Entwicklung im Dezember keine klare Trendwende in der Industrie erkennbar ist. Die Stimmungsindikatoren einiger Institute, darunter ifo und S&P Global, reflektieren weiterhin ein niedriges Geschäftsklima. Der Dreimonatsvergleich bestätigte zudem eine unveränderte Entwicklung der Ordereingänge im Verarbeitenden Gewerbe, wobei die Inlandsbestellungen um 0,9 Prozent stiegen und die Auslandsaufträge um 0,8 Prozent zurückgingen.
Die Brisanzen der Situation im Verarbeitenden Gewerbe verraten, dass während regionaler und sektoraler Unterschiede erkennbar sind, eine nachhaltige Erholung weiterhin ungewiss bleibt. Es wird empfohlen, die kommenden Monate genau zu beobachten, um mögliche Wendepunkte frühzeitig zu identifizieren. Econstor bietet eine Möglichkeit, sich tiefergehend mit diesen Themen auseinanderzusetzen.