In der heutigen Geschäftswelt sehen sich Unternehmen einer Vielzahl von Herausforderungen gegenüber, die durch Digitalisierung, Klimawandel und militärische Konflikte bedingt sind. In einem neuen Praxis-Impuls haben die Regierungskommission „Deutscher Corporate Governance Kodex (DCGK)“ und die Universität Göttingen Wege aufgezeigt, wie Aufsichtsräte ihre Arbeit anpassen können, um effektivere Strategien zu entwickeln. Der Impuls trägt den Titel „Effektive Aufsichtsratsarbeit durch aktive Strategiebegleitung“ und wurde maßgeblich von Prof. Dr. Michael Wolff von der Universität Göttingen und Prof. Dr. Georg Gutmann von der Universität St. Gallen gestaltet. Ziel dieses Dokuments ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, die Aufsichtsratsarbeit zu reflektieren und zu verbessern, was in der aktuellen dynamischen Landschaft unerlässlich ist.
Die Kommission betont, dass die Entscheidungsmöglichkeiten neu priorisiert werden müssen und Aufsichtsräte sich an diese Entwicklungen anpassen sollten, da retrospektive Kontrolle nicht mehr ausreicht (uni-goettingen.de). Der Praxis-Impuls schlägt sieben Ansatzpunkte vor, die Aufsichtsräte nutzen können, um sich zu Sparringspartnern der Vorstände in der Strategieentwicklung und -implementierung zu entwickeln.
Strategische Ansätze für Aufsichtsräte
Zu den zentralen Ansatzpunkten gehören die strategiekonforme Weiterbildung der Aufsichtsratsmitglieder, die Nutzung strategieabgeleiteter Anforderungsprofile bei der Zusammensetzung des Aufsichtsrats und die regelmäßige kritische Evaluierung der eigenen Arbeit. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass Aufsichtsratsgremien ihrer Rolle besser gerecht werden und die Performance der Unternehmen steigern können.
Im Kontext der Digitalisierung findet auch eine zunehmende Diskussion über die Digitalkompetenz von Aufsichtsräten statt. So wurde im Rahmen des 16. Corporate Governance Working Breakfast an der Frankfurt School of Finance & Management das Thema „Digitalkompetenz im Aufsichtsrat – Von der digitalen Aufsichtsratsarbeit bis zur Digitalisierungsstrategie“ behandelt. Hierbei wurden Aspekte wie Realitäts-, Transformations- und Zukunftskompetenz in den Vordergrund gestellt (frankfurt-school.de).
Die Digitalkompetenz hat sich als entscheidend für die globale Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen herausgestellt, da sie Aufsichtsräte und Non-Executive Directors zwingt, sich mit der zunehmenden Digitalisierung auseinanderzusetzen. Ein Impulsvortrag von Sabrina Biedenbach, Gründerin der Board Office Biedenbach GmbH & Co. KG, verdeutlichte die Herausforderungen, die durch die Digitalisierung entstehen, wie das gesunkene Haftungsrisiko und die steigenden Anforderungen an die Entscheidungsgeschwindigkeit im Aufsichtsrat.
Schlussfolgerung
Die anhaltende Digitalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen zeigen, dass Anpassungen in der Unternehmensführung unerlässlich sind. Der Praxis-Impuls der DCGK und der Universität Göttingen bietet einen umfassenden Rahmen für Aufsichtsratsgremien, um nicht nur ihre Rolle zu reflektieren, sondern auch aktiv an der strategischen Entwicklung von Unternehmen teilzuhaben. Diese Entwicklungen sind entscheidend, um den Herausforderungen der modernen Geschäftswelt proaktiv zu begegnen und die Unternehmensleistung zu steigern. Mehr Informationen sind auf der Website der DCGK verfügbar (dcgk.de) sowie in weiterführenden Analysen zur digitalisierten Corporate Governance (enpress-publisher.com).