Am 4. Februar kam es gegen 17.45 Uhr vor dem Schlossparkcenter in Schwerin zu einer tödlichen Messerattacke. Der Vorfall ereignete sich an einem Seiteneingang des Einkaufszentrums, während Besucher nach ihren Einkäufen in den Ausgangsbereich strömten. Bei einem Streit zwischen zwei Männern zog einer ein Messer und stach mehrfach auf das Opfer ein. Trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsversuche durch die Rettungskräfte erlag der junge Mann kurz nach dem Angriff seinen schweren Verletzungen. Die Polizei ist weiterhin auf der Suche nach dem Täter, der nach der Tat in das belebte Einkaufszentrum flüchtete und seither auf der Flucht ist. Die Polizei sperrte daraufhin das gesamte Schlossparkcenter, das mehrere Ein- und Ausgänge sowie Zugänge zum Parkhaus hat, ab.
Die Suche der Polizei blieb bislang ohne Erfolg. Entsetzen breitete sich unter den Anwesenden aus, als sie die Blutlache auf dem Pflaster entdeckten. Über die Identität des Opfers und die genauen Hintergründe des Streits liegen bisher keine Informationen vor. Die Staatsanwaltschaft Schwerin plant, am Mittwoch weitere Details zur Tat und zum Opfer bekannt zu geben. Das Schlossparkcenter, das am Marienplatz liegt, gilt als Kriminalitätsschwerpunkt in Schwerin, wo alleine im Jahr 2023 im Schnitt zwei Straftaten pro Tag registriert wurden. Es ist der einzige Ort im Nordosten Deutschlands, der mit einer ständigen Videoüberwachung ausgestattet ist.
Steigende Kriminalitätsrate in Schwerin
Die Messerattacke vor dem Schlossparkcenter steht im Kontext einer besorgniserregenden Entwicklung in der Kriminalitätsstatistik der Stadt. Im Jahr 2023 wurden in Schwerin insgesamt 11.423 Straftaten verzeichnet, was einem Anstieg von mehr als 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Polizeichef Nils Rosada hebt hervor, dass die Zunahme von Aufenthaltsverstößen, die teilweise mit der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in der Stadt in Verbindung stehen, einen bedeutenden Teil dieses Anstiegs ausmacht. Abzüglich dieser Verstöße bleibt jedoch immer noch ein Anstieg von etwa 10 Prozent zu verzeichnen.
Besonders auffällig ist der Anstieg bei Rohheitsdelikten und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, die von 1.791 auf 1.947 Fälle angestiegen sind. Der Anstieg betrifft auch Eigentumsdelikte sowie Körperverletzungen, die jeweils ebenfalls gestiegen sind. Diese negativen Entwicklungen könnten in direktem Zusammenhang mit der Messerattacke stehen, die erneut Fragen zur Sicherheit in der Stadt aufwirft.
Die Kriminalität in Schwerin wird zunehmend zum Diskussionsthema unter den Bürgern. Vor diesem Hintergrund wird die Verantwortung der lokalen Behörden für die Sicherheit der Bevölkerung immer stärker in den Fokus gerückt.