In Ganderkesee engagiert sich der Fuhrenkamp-Schutzverein (FSV) aktiv für den Erhalt der Artenvielfalt durch gezielte Entkusselungsmaßnahmen in regionalen Sandgruben. Diese Aktionen sind ein zentraler Bestandteil der Pflegearbeit des Vereins, der seit 2007 die Sandgrube „FingerTip & DaumenGrün“ und seit 2011 die Sandgrube in Schlutter betreut. Aktuell wird die Entkusselung einmal jährlich durchgeführt, um Wildwuchs wie Birken und Robinien zu entfernen, die nicht nur schnell nachwachsen, sondern auch die Artenvielfalt gefährden. Die letzte Maßnahme fand Ende Januar 2025 in der Sandgrube „Fingertipp und Daumengrün“ statt, wo Schüler des Gymnasiums Ganderkesee unter Anleitung von Landschaftsökologe Klaus Handke aktiv mitarbeiteten. Dabei wurde insbesondere der Sinn und die langfristige Wirkung dieser Pflegearbeiten hervorgehoben, auch wenn die optischen Veränderungen zunächst nur kurzfristig sichtbar sind, wie Weser-Kurier berichtet.

Die regelmäßigen Entkusselungsmaßnahmen sind von großer Bedeutung, da sie zur Pflege und zum Schutz seltener Insektenarten in den Sandgruben beitragen. Der FSV sieht sich damit nicht nur als Erhalter von Lebensräumen, sondern auch als Bildungsinstitution für den Nachwuchs, indem er den Schülern die Wichtigkeit von Artenvielfalt und Klimaschutz vermittelt. Bereits im Jahr 2019 kam es zu einer ersten Kooperation zur Förderung des Umweltbewusstseins unter den Jugendlichen, die die Verbindung zwischen praktischer Arbeit und theoretischen Aspekten des Naturschutzes stärkt.

Fortlaufende Pflege und Schutzmaßnahmen

Über die Entkusselungsaktionen hinaus zeigt die Vereinbarung eines kontinuierlichen Pflegeplans, dass der FSV wertvolle Erfahrung in der langfristigen Erhaltung dieser speziellen Biotope gesammelt hat. Beispiele aus früheren Entkusselungsaktionen, wie die im Februar 2021, beweisen, dass die Herausforderungen durch nachwachsendes Gehölz selbst nach intensiven Einsätzen nicht zu unterschätzen sind. So wurden bei diesen Einsätzen unter Corona-Bedingungen wieder viele Arten entfernt, um die Lebensräume für Insekten und Schmetterlinge zu sichern. Über 40 Glas- und Plastikflaschen wurden zudem während der letzten Einsätze gesammelt, was die grundlegende Herausforderung verdeutlicht, diesen Naturraum sauber und biodivers zu halten, wie Fuhrenkamp-Schutzverein feststellt.

Der Schutz dieser Sandgruben ist nicht nur wichtig für die lokale Biodiversität, sondern steht auch im Kontext größerer Renaturierungsprojekte, die in Deutschland durchgeführt werden. Renaturierungsmaßnahmen sind entscheidend für den Erhalt der Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht. Sie minimieren die negativen Wirkungen menschlicher Eingriffe und fördern die meisten artenreichen Lebensräume. Zu den erfolgreichen Strategien zählen die Schaffung von natürlichen Wasserläufen und die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, die viele seltene Arten unterstützen. Diese Prinzipien könnten als Vorbild für die aufgeführten Projekte in Ganderkesee dienen, wie die Analyse erfolgreicher Renaturierungssysteme zeigt, die unter das-wissen.de aufgeführt sind.

Langfristige Perspektiven und Ziele

Ein zentrales Ziel der Arbeit des FSV ist es, nicht nur eine artenreiche Umgebung zu schaffen, sondern auch regionale Wertschöpfungsketten durch innovative Ansätze wie die gezielte Paludikultur zu fördern. In anderen Projekten Niedersachsens beispielsweise wird darauf abgezielt, durch die Ernte von Schilf und Rohrkolben, die als alternatives Dämmmaterial dienen, eine nachhaltige Nutzung der Moorflächen zu ermöglichen. Solche Initiativen sind entscheidend, um den Klimaschutz und die regionale Entwicklung in Einklang zu bringen.

Die intensive Pflege und die engen Kooperationen mit Bildungsinstitutionen sowie die Berücksichtigung von umweltfreundlichen Praktiken sind eine erfolgsversprechende Strategie, um auch in Zukunft die Artenvielfalt in Ganderkesee nachhaltig zu sichern. Die Arbeit des FSV zeigt einmal mehr, wie wichtig gemeinsames Engagement für den Erhalt unserer Umwelt ist.