Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat heute den neuen syrischen Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa in Ankara empfangen und seine Unterstützung zugesichert. Im Mittelpunkt des Treffens standen insbesondere Gespräche über die Bekämpfung kurdischer Kämpfer im Nordosten Syriens. Erdogan äußerte sich optimistisch über die Rückkehr syrischer Migranten und glaubt, dass eine Stabilisierung in Syrien den Prozess beschleunigen wird. Zudem setzt sich die Türkei für die Aufhebung der Sanktionen ein, die gegen das Assad-Regime verhängt wurden. Al-Scharaa lud Erdogan in der Folge ein, bald Syrien zu besuchen, um die Beziehungen weiter zu vertiefen. Diese Entwicklungen fanden in einem Kontext statt, der auch von den jüngsten militärischen Auseinandersetzungen in der Region geprägt ist. Laut tagesschau.de wurden zudem Pläne Israels für den Bau neuer jüdischer Viertel in Ostjerusalem thematisiert, die die Lebensbedingungen der palästinensischen Bevölkerung stark gefährden.

Erdogan hat ebenfalls in der Vergangenheit positive Bemerkungen zur neuen syrischen Verwaltung geäußert und betont, dass er stolz auf die Personen sei, die aus der Türkei ausgebildet wurden und enge Verbindungen zum türkischen Volk haben. Dies zeigt die strategische Ausrichtung der Türkei, die nicht nur ihre politischen Beziehungen in der Region stärken möchte, sondern auch ihre militärische Präsenz und Einflussnahme ausweiten will. Der türkische Präsident hat angekündigt, dass „chirurgische Angriffe“ gegen die PKK in Syrien fortgesetzt werden, während türkisch unterstützte Rebellen bereits Fortschritte gegen die Volksverteidigungseinheiten (YPG) erzielt haben, die von Ankara als Erweiterung der PKK betrachtet werden. Über diese Themen berichtet Duvar English.

Militärische Strukturen und Sicherheitsaussichten

Die Türkei plant, sicherzustellen, dass es in der zukünftigen syrischen Ordnung keinen Platz für Terrormilizen wie der PKK oder dem IS gibt. Erdogan hat betont, dass alle militärischen Einsätze gegen die Syrian Democratic Forces (SDF) gezielt werden sollen und keine Zivilisten schädigen dürfen. Dennoch gab es Berichte über gewaltsame Auseinandersetzungen, bei denen türkische Angriffe in der Vergangenheit mehrere Zivilisten das Leben kosteten. Laut fr.de waren 69 Zivilpersonen, darunter Journalisten, zwischen dem 4. Oktober und dem 22. Dezember 2024 von türkischen Angriffen betroffen.

Die Situation wird komplizierter durch die geopolitischen Spannungen in der Region und die Unterstützung, die Erdogan durch westliche Politiker erhält. So äußerte die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock Verständnis für Erdogans Sicherheitsbedenken. Kritiker der türkischen Politik, wie Dr. Kamal Sido von der Gesellschaft für bedrohte Völker, warnen jedoch vor den angestrebten Zielen Erdogans, die als Vernichtung der kurdischen Kräfte verstanden werden könnten.

Insgesamt ist die Lage in der Region durch diverse Faktoren geprägt, die sowohl militärische als auch humanitäre Aspekte berühren. Erdogan steht in einem ständigen Dialog mit verschiedenen regionalen Akteuren und setzt seinen Kurs fort, um die territorialen und sicherheitspolitischen Interessen der Türkei in Syrien zu wahren.