Am heutigen Tag fand im Friedrich Schadeberg-Hörsaal am Campus Unteres Schloss ein Symposium zur Verabschiedung des ehemaligen Kanzlers Ulf Richter und des ehemaligen Rektors Prof. Dr. Holger Burckhart statt. Die Veranstaltung, an der auch NRW-Wissenschaftsministerin Ina Brandes und Uni-Rektorin Prof. Dr. Stefanie Reese teilnahmen, stand unter dem Thema „Moral in Wissenschaft, Verwaltung und Politik“, wie uni-siegen.de berichtet.
In ihrer Ansprache dankte Ina Brandes Burckhart für seinen unermüdlichen Einsatz für das Quantencomputing-Netzwerk „EIN Quantum NRW“ sowie für die Nachhaltigkeitsinitiative der nordrhein-westfälischen Universitäten. Sie lobte außerdem Ulf Richter für seine Bemühungen, die Universität und die Stadt Siemen enger zusammenzubringen, insbesondere durch den Umzug von Teilen der Universität in die Innenstadt.
Strategien und Herausforderungen für die Zukunft
Prof. Dr. Stefanie Reese skizzierte eine Strategie zur engeren Verzahnung von Hochschule und Wirtschaft. Die aktuellen Herausforderungen umfassen gesunkene Studierendenzahlen und die angespannte finanzielle Lage der öffentlichen Haushalte. Geplante Maßnahmen sind unter anderem die Einführung dualer Studiengänge und die Schaffung von Stiftungsprofessuren.
Die Veranstaltung beinhaltete zwei Impulsvorträge: Michael Quante sprach über „Nachhaltigkeit als moralischer Auftrag wissenschaftlicher Verantwortung“, während Prof. Dr. Tobias Hönig das Projekt „Neue Architekturschule Siegen“ thematisierte. Eine darauf folgende Podiumsdiskussion, an der unter anderem Isabell Pfeiffer-Poensgen und Andreas Pinkwart teilnahmen, brachte unterschiedliche Perspektiven zur Sprache. Musikalisch untermalt wurde das Symposium von Thorsten Wagner, Lawrence Wilde und Nelly Luges.
Die Rolle von Quantencomputing in Siegen
Quantentechnologie gilt als eine der großen Zukunftstechnologien, die bis Ende des Jahrzehnts viele Bereiche wie Finanzwesen, Logistik und Medizin revolutionieren könnte. Im März 2022 wurde das Netzwerk „EIN Quantum NRW“ gegründet, um Nordrhein-Westfalen als Hotspot der Quantenforschung zu etablieren. Die Universität Siegen ist als Standort des ersten deutschen Quantencomputers bekannt geworden. Wissenschaftler der Uni arbeiten daran, Quantencomputing für mittelständische Unternehmen nutzbar zu machen, so vdsm.net.
Das Start-up „eleQtron“, das 2020 von Prof. Dr. Christof Wunderlich gegründet wurde, plant, Dienstleistungen im Bereich Quantencomputing für Mittelständler anzubieten. Der Siegener Quantencomputer nutzt ionisierte Atome als Informationsspeicher und kann bis zu acht Qubits gleichzeitig verarbeiten. Leistungsfähigere Quantencomputer sind bereits im Bau und sollen in einem BMBF-geförderten Projekt, das 15,8 Millionen Euro umfasst, weiterentwickelt werden.
Ökosystem Quantencomputing und Zukunftsperspektiven
Eine Studie mit dem Titel „Quantencomputing im Aufbruch“ beleuchtet die Fortschritte und Herausforderungen bei der wirtschaftlichen Nutzung von Quantencomputing. Fuehrend durch den DLR Projektträger, zeigt die Studie die Notwendigkeit substantieller öffentlicher Förderungen zur Entwicklung eines Quantencomputing-Ökosystems auf, wie projekttraeger.dlr.de berichtet.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat ein Förderprogramm ins Leben gerufen, das innovative Projekte zur Entwicklung von Software und Anwendungen ermöglicht. Um die Erschließung des Potenzials des Quantencomputings für die Wirtschaft voranzutreiben, sind strategische Vorausschau und Trendanalysen unerlässlich. Dr. Johann Schmidt hebt hervor, dass ein ganzheitliches Bild der Erfolge und möglichen Weiterentwicklungen entscheidend für zukünftige Fortschritte sein wird.