Ein 25-jähriger Mann wurde von der Polizei in Mittelfranken festgenommen. Er steht im Verdacht, ein mutmaßlicher Serien-Einbrecher zu sein, der seit Frühjahr 2024 mehr als 70 Diebstähle begangen hat. Verschiedene hochwertige Gegenstände, darunter E-Bikes und Werkzeuge, im Wert von mehreren Zehntausend Euro wurden ihm zur Last gelegt. Die Polizei beschreibt die vergangene Taten als gezielte Angriffe auf Gartenhäuser, Keller und Handwerkerfahrzeuge.
Die Festnahme ereignete sich während einer Verkehrskontrolle in Fürth, bei der der Verdächtige zu Fuß flüchtete, jedoch einige Straßen weiter von den Beamten gestoppt werden konnte. Bei der Überprüfung seiner Identität stellte sich heraus, dass gegen ihn bereits ein Haftbefehl vorlag. In seinem Fahrzeug entdeckten die Polizisten Baumaschinen und Werkzeuge, die vermutlich ebenfalls aus Diebstählen stammen. Der Verdächtige wurde in Untersuchungshaft genommen.
Die steigende Gefahr für Fahrradbesitzer
Die Delikte des mutmaßlichen Einbrechers sind Teil eines größeren Problems, das auch andere Regionen betrifft. Im Jahr 2023 wurden in Nordrhein-Westfalen über 62.000 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Dies stellt zwar einen Rückgang von 27,7 Prozent im Vergleich zu vor einem Jahrzehnt dar, dennoch steigt die Schadenssumme stetig an. Besonders hochwertige Pedelecs sind im Visier der Täter, die zunehmend moderne Werkzeuge einsetzen, um Schlösser in weniger als zehn Sekunden zu durchtrennen.
Die Polizei hat spezielle Ermittlungsgruppen gegen Fahrraddiebstahl eingerichtet, um diesem Trend entgegenzuwirken. Es wird empfohlen, in sichere Schlösser zu investieren und die eigenen Fahrräder an festen Gegenständen zu sichern. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) rät, nicht nur das Fahrrad selbst, sondern auch eines der beiden Räder zu sichern, um das Diebstahlrisiko zu minimieren.
Schutzmaßnahmen und Versicherung
Besitzer hochwertiger Fahrräder oder E-Bikes sollten in Erwägung ziehen, eine separate Fahrrad- oder E-Bike-Versicherung abzuschließen. Diese bietet in der Regel einen umfassenderen Schutz als eine herkömmliche Hausratversicherung und die Entschädigung im Falle eines Diebstahls kann höher ausfallen. Verbraucher können wählen zwischen der Entschädigung im Neuwert oder Zeitwert, wobei der Neuwert den Betrag für den Kauf eines gleichwertigen neuen Rades abdeckt.
Die Erfahrung zeigt zudem, dass Fahrraddiebe oft nicht professionell organisiert sind und ihre Beute unter anderem zur Finanzierung von Drogenkäufen stehlen. Im Ruhrgebiet erzielen sie für ein gestohlenes Fahrrad zwischen 50 und 100 Euro, während Hehler die Räder für mehrere Tausend Euro wiederverkaufen können.
Insgesamt ist die Bekämpfung von Fahrraddiebstahl eine Herausforderung, die sowohl von den Sicherheitsbehörden als auch von den Radfahrern selbst ernst genommen werden sollte. Durch präventive Maßnahmen und eine gute Versicherung können zahlreiche Verluste vermieden werden.