Merle Frohms, die ehemalige Fußball-Nationaltorhüterin, hat ihren Stammplatz beim VfL Wolfsburg verloren. Dies wurde kürzlich von Trainer Tommy Stroot bekannt gegeben, der Anneke Borbe als die neue Nummer eins im Tor aufstellte. Borbe hatte bereits im Spiel gegen den FC Carl Zeiss Jena, das Wolfsburg mit 3:0 gewann, den Platz zwischen den Pfosten eingenommen. Stroot erläuterte, dass diese Entscheidung für die Rückserie getroffen wurde und unmissverständlich klarstellte, dass Frohms‘ bevorstehender Wechsel – ein Abgang ins Ausland scheint sicher – nicht der Grund für die Änderung auf der Torwartposition sei.
Frohms, die 2023 ihre Nationalmannschaftskarriere nach dem Gewinn der Bronze-Medaille bei den Olympischen Spielen beendet hatte, war vor den Olympischen Spielen nicht mehr die Nummer eins im DFB-Team gewesen. Es war Ann-Katrin Berger, die diese Rolle übernahm. Vor einerinhalb Wochen wurde bekannt, dass Frohms den VfL im Sommer verlassen wird, obwohl ihr Transfer offiziell noch nicht bestätigt ist. Trotz der Situation betonte Stroot, dass Frohms weiterhin mit vollem Einsatz im Training und in den kommenden Spielen dabei sei.
Frohms Karriere und die Herausforderungen im Frauenfußball
Merle Frohms spielt nicht nur beim VfL Wolfsburg, sondern hat auch die deutsche Frauen-Nationalmannschaft vertreten. Ihr talentiertes Spiel führte sie ins Finale der Europameisterschaft, wo die deutsche Mannschaft 2022 Vize-Europameisterin wurde. In letzter Zeit hat sich die Stimmung im Frauenfußball merklich verändert: Die Zuschauerzahlen sind gestiegen und immer mehr Fans strömen zu den Spielen, was auch Frohms wahrnimmt. Sie beschreibt den Einzelkämpferstatus von Torhüterinnen und die große Verantwortung, die dieser Beruf mit sich bringt.
Frohms, die im Alter von etwa 14 Jahren mit dem Fußballspielen begann, hat sich leidenschaftlich für den Sport eingesetzt. Sie setzt sich auch für die Idee gemischter Teams ein, betont jedoch die Bedeutung eines positiven Umfelds für die Spielerinnen. Dies ist besonders relevant, da viele Mädchen negative Erfahrungen gemacht haben und oftmals aufgrund fehlender Unterstützung und unangemessener Sprüche aufhören, Fußball zu spielen.
Wachstum und Förderung des Frauenfußballs
In den letzten zehn Jahren hat sich der Frauenfußball erheblich weiterentwickelt. Durch Initiativen wie die FIFA Frauenfußballstrategie, die im Oktober 2018 eingeführt wurde, und die Entwicklung neuer Programme wurde die Grundlage für ein nachhaltiges Wachstum gelegt. Diese Programme fördern die Ligaentwicklung, unterstützen junge Mädchen im Sport und bieten Ressourcen für die Professionalisierung des Frauenfußballs.
Die FIFA hat das Ziel, die Anzahl der Mädchen und Frauen im Fußball bis 2026 auf 60 Millionen zu erhöhen, was die wachsende Bedeutung und das Engagement im Frauenfußball unterstreicht. Auch Hostländer der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2023, Australien und Neuseeland, streben eine gleichberechtigte Teilhabe aller Spielerinnen und Spieler an. Der Slogan der WM 2023, „Beyond Greatness“, spiegelt das Ziel wider, das Talent und die Leistungen der Frauen im Fußball zu präsentieren und zu feiern.