Am 4. Februar 2025 fand an der Universität Köln eine bedeutsame Veranstaltung zum Thema Taubblindheit statt. Das Hauptaugenmerk lag auf taubblinden Kindern, die sowohl nicht hören als auch nicht sehen können. Diese Kinder benötigen besonderen Schutz, Hilfe und Zuwendung, um ihr Potenzial zu entfalten und ein selbstbestimmtes Leben führen zu können. In diesem Rahmen wurde die „Qualifikation von Lehrkräften der Sonderpädagogik für Kinder und Jugendliche mit Taubblindheit oder Hörsehbehinderung“ gefeiert, an der die Stiftung „taubblind leben“ maßgeblich beteiligt war.

Nach Schätzungen leben in Deutschland etwa 1.300 taubblinde Kinder, wobei die Dunkelziffer unbekannt bleibt. Ein wesentliches Problem ist, dass viele dieser Kinder fälschlicherweise als kognitiv behindert eingestuft werden, was dazu führt, dass sie in ungeeigneten Schulen unterrichtet werden. Diese fehlerhafte Einstufung hindert sie an der nötigen Förderung, die für ihre Entwicklung entscheidend ist.

Aufklärung und Weiterbildung notwendig

Die Veranstaltung wurde als „Meilenstein“ für die Chancen taubblinder Kinder bezeichnet. Eine frühzeitige Diagnose und die Weiterqualifizierung der Lehrkräfte sind von großer Bedeutung, um den speziellen Bedürfnissen dieser Kinder gerecht zu werden. Zusätzlich wird betont, dass das Bewusstsein für die Bedürfnisse taubblinder Kinder in der Gesellschaft geschärft werden muss, um gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Inklusive Bildung ist nicht nur für taubblinde Kinder, sondern für alle Kinder mit Behinderungen wichtig. Eine umfassende Transformation von Schulen ist erforderlich, um ihre individuellen Bedürfnisse und Fähigkeiten zu erkennen und zu respektieren. Laut Humanium hat eine inklusive Bildung zahlreiche Vorteile für die sozialen Kompetenzen, das Selbstwertgefühl und die schulischen Leistungen von Kindern mit Behinderungen. Zwar sind in Europa etwa 65 % der Kinder mit Behinderungen in Regelschulen angemeldet, jedoch gibt es große Unterschiede in den Ländern und oft physische Barrieren, die eine echte Integration verhindern.

Aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen

Die Stiftung „taubblind leben“ plant zudem ein 5. Hilfsmitteltreffen, das für den 27. November 2024 angesetzt ist. Dabei stehen Themen wie Sicherheit im Internet, Onlinebanking und die Erkennung von Phishing-Angriffen im Fokus. Teilnehmer werden gebeten, sich bis zum 20. November anzumelden, um Unterstützung und Informationen zu ihren spezifischen Bedürfnissen zu erhalten. Diese Initiative zeigt, wie wichtig fortlaufende Bildung und Unterstützung sind, um den Herausforderungen, mit denen taubblinde und hörsehbehinderte Menschen konfrontiert sind, zu begegnen.

Insgesamt verdeutlicht die Veranstaltung an der Universität Köln die Notwendigkeit, die Bildungslandschaft für taubblinde Kinder und andere Menschen mit Behinderungen zu reformieren. Nur durch gezielte Förderung, Bewusstseinsbildung und inklusive Ansätze können ihre Chancen auf ein selbstbestimmtes und erfülltes Leben verbessert werden.