Am Sonntagmorgen, dem 9. Februar, bricht die Bundeswehr mit rund 600 Soldaten und 260 Fahrzeugen zu einer umfassenden Militärübung in Sachsen-Anhalt auf. Die Übung, die bis zum 21. Februar andauern wird, hat ihren Ausgangspunkt in Beelitz, wo sich die Truppen am Logistikbataillon versammeln, bevor sie sich über Beelitz-Heilstätten zur Autobahn A9 begeben, in Richtung Gefechtsübungsplatz Altmark bei Stendal. Die Konvois bestehen aus Gruppen von 15 bis 20 Fahrzeugen, die im Abstand von 20 Minuten unterwegs sein werden. Die Route führt über die A10 und A2, wobei Autofahrer auf mögliche Verkehrseinschränkungen eingestellt sein sollten.

Wie maz-online.de berichtet, dürfen schwer beladene 40-Tonner auf der Autobahn nicht schneller als 60 km/h fahren, was während der An- und Rückfahrt zu Verkehrsbehinderungen führen kann. Die Rückkehr der Soldaten wird zwischen dem 20. und 21. Februar erfolgen, wobei das genaue Datum noch festgelegt werden muss.

Regelmäßige Übungen der Bundeswehr

Die Militärübung in Sachsen-Anhalt ist Teil eines umfassenderen Programms regelmäßiger Übungen, die die Bundeswehr im Landkreis durchführt. So fand im April 2024 bereits eine elftägige Großübung mit ähnlicher Marschroute statt, die den Fokus auf Ziesar legte. Der Zweck dieser Übungen liegt im Umschlag von Material und Verbrauchsgütern, der Versorgung der Truppen sowie dem Transport in ziviler Infrastruktur, wie es auch rbb24.de weiterführend erläutert.

Die Bundeswehr fordert die Verkehrsteilnehmer zu erhöhter Aufmerksamkeit und zum Halten großer Abstände zu den Militärfahrzeugen auf, die vermehrt durch Brandenburg und andere Bundesländer unterwegs sind. Abfahrtsorte dieser Fahrzeuge sind neben Beelitz auch Kasernen in Burg (Sachsen-Anhalt) und Delmenhorst (Niedersachsen), was die logistische Komplexität und Reichweite der Übungen unterstreicht.

Veränderte Rahmenbedingungen für Militärübungen

Die aktuelle Sicherheitslage in Europa hat die Militärübungen in Deutschland beeinflusst. Angesichts der geänderten geopolitischen Situation seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat die NATO ihre Strategie überarbeitet und Deutschland zur logistischen Drehscheibe für NATO-Truppen und Nachschub gemacht. In diesem Kontext gewinnen Militärtransitverkehre durch Deutschland und eigens eingerichtete Korridore an Bedeutung, wie auf soldat-und-technik.de beschrieben.

Während der Kalte Krieg eine Zeit war, in der Militärkonvois häufig in Deutschland zu sehen waren, ist deren Präsenz mittlerweile wieder angestiegen. Die NATO konzentriert sich jetzt wieder stärker auf die Landes- und Bündnisverteidigung, was sich auch in der Durchführung solcher Übungen und der Mobilisierung von Ressourcen widerspiegelt.

In den kommenden Tagen müssen Autofahrer in der Region mit weiteren Verkehrsbehinderungen rechnen, da die Bundeswehr auch in den folgenden Wochen vermehrt Militärkonvois auf den Straßen haben wird.