Die traditionsreiche Bäckerei Maxbeck in Scheer hat zum 1. Dezember 2023 nach über 150 Jahren ihre Türen für immer geschlossen. Gegründet wurde das Unternehmen 1867 von Maximilian und Friederike Baur in der Hirschstraße und war besonders bekannt für das beliebte Birnenbrot. Ralf und Christine Baur, die letzten Inhaber, gaben an, dass mehrere Faktoren zur Schließung führten, ohne jedoch genauere Einzelheiten zu nennen. Die Bäckerei sah sich mit starker Konkurrenz durch große Bäckereifilialen und Veränderungen im Kundenverhalten konfrontiert.
Die Schließung des Familienbetriebs stellt einen erheblichen Verlust für die Bürger von Scheer dar. Auf Grund der Integration einer Postfiliale und einer Lottoannahmestelle in die Bäckerei verliert die Gemeinde nicht nur eine Anlaufstelle für frische Backwaren, sondern auch einen wichtigen Service. Bürgermeister Lothar Fischer ist bereits aktiv damit beschäftigt, eine Lösung zu finden, um eine Poststation in der Stadt einzurichten, die ohne Personal auskommt.
Fachkräftemangel als branchenweites Problem
Das Beispiel der Bäckerei in Scheer ist kein Einzelfall. Bäckereien in ganz Deutschland, insbesondere in Franken, kämpfen zunehmend mit dem Problem des Fachkräftemangels. Fünf Bäckereien mussten in den letzten Jahren ihre Tore schließen; Hauptgründe sind sowohl die starke Konkurrenz durch Supermärkte als auch der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern. Matthias Beck, der Inhaber einer Bäckerei in Zirndorf, sah sich ebenfalls mit der drohenden Schließung konfrontiert, was vor allem mit der schwierigen Personalsuche verbunden ist.
Der Fachkräftemangel ist in der Gastronomie Deutschlands dramatisch. Laut der Bundesagentur für Arbeit waren im Juni 33.160 Stellen im Gastgewerbe unbesetzt, während das Ifo-Institut von einem noch größeren Mangel spricht, der mindestens doppelt so hoch ist. Dies hat zur Folge, dass viele Restaurants ihre Öffnungszeiten reduzieren und Ruhetage einführen müssen. Concurrently, über 80 % der Beschäftigten im Gastgewerbe waren in den letzten zwei Jahren von Kurzarbeit betroffen, was die Situation zusätzlich verschärft. Diese Umstände führen zu einer unhaltbaren Situation, die nur durch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen langfristig gelöst werden kann.
Hoffnung auf Verbesserung
Trotz der Herausforderungen gibt es Lichtblicke. So erhielt Matthias Beck, wenige Tage vor der Schließung seines Betriebs, Nachricht von einem potenziellen Bewerber mit 20 Jahren Berufserfahrung, der Interesse an einer Anstellung zeigte. Zudem gibt es Hoffnung auf Zuwanderung von Fachkräften, wie etwa einem Bäcker aus Sri Lanka, der nach Bestehen seiner Deutschprüfung in Deutschland arbeiten könnte.
Die Notwendigkeit zur Veränderung wurde auch von vielen Betrieben erkannt. Mehr als 44 % der Gastronomiebetriebe planen, mehr auszubilden, und die Zahl der Auszubildenden stieg um 11 %. Auch in Bezug auf die Gehälter gibt es Bestrebungen nach Verbesserung, wobei über die Hälfte der Gastronomiebetriebe höhere Gehälter anstreben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schließung der Bäckerei in Scheer nicht nur den Verlust eines jahrelangen Familienbetriebs darstellt, sondern auch ein Symptom für größere Herausforderungen innerhalb der Branche ist. während die Gastronomie und Bäckereien in Deutschland vor großen Aufgaben stehen, gibt es Ansätze zur Verbesserung, die Hoffnung auf eine stabilere Zukunft bieten.
Weitere Informationen zu diesem Thema können Sie in den Artikeln von Schwäbische.de, InFranken.de und Focus.de nachlesen.