Die Kreisgruppe Köln der Umweltinitiative BUND hat umfassende Vorschläge für die Stadtpolitik erstellt, um die Programme der Ratsparteien zur Kommunal- und Oberbürgermeisterwahl im September 2025 zu beeinflussen. Ziel ist es, klare Impulse zu setzen und auf zentrale Herausforderungen der Umwelt- und Klimapolitik aufmerksam zu machen. Diese Vorschläge sind in fünf unterschiedliche Bereiche unterteilt: Bauen und Wohnen, Stopp des Verlustes der biologischen Vielfalt, kommunaler Klimaschutz, geplante Mobilitätswende sowie die Kooperation mit der Zivilgesellschaft. Der BUND verfolgt dabei das Ziel, die Umweltpolitik eng mit dem sozialen Zusammenhalt in Köln zu verknüpfen. Zudem werden verschiedene Maßnahmen erörtert, um die Lebensqualität in der Stadt zu erhöhen und diese nachhaltiger zu gestalten.
Im Zusammenhang mit dem Bausektor plant der BUND, bis Ende 2023 eine Strategie zu entwickeln, um den Boden- und Flächenverbrauch bis 2030 auf Netto-Null zu senken. Dies wirft einen kritischen Blick auf geplante neue Stadtteile und großflächige Siedlungserweiterungen, die als unvereinbar mit diesem Ziel angesehen werden. Statt Abriss und Neubau fordert der BUND eine Förderung der Bestandserhaltung und Sanierung. Ein weiterer zentraler Punkt ist der Grünflächenanteil in Köln, der mindestens 50 Prozent betragen soll, während Naturschutzgebiete zehn Prozent erreichen müssen.
Mobilitäts- und Klimaschutzpolitik
Ein Paradigmenwechsel in der Mobilitätspolitik ist ein zentraler Forderungspunkt des BUND. Der Verband schlägt vor, den Notbetrieb bei den Kölner Verkehrs-Betrieben zu beenden und fordert Maßnahmen zur Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Besonders kritisch gesehen wird die erweiterte Tunnellösung für die Ost-West-Achse, die angesichts der angespannten städtischen Finanzlage als unseriös erachtet wird.
Im Bereich des kommunalen Klimaschutzes wird eine signifikante Reduzierung des Energieverbrauchs gefordert. Der BUND strebt an, fossile Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen, um bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen. Neben diesen Maßnahmen wird Solarenergie als Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele betrachtet, insbesondere durch Nutzung von Dächern und versiegelten Flächen.
Wettbewerb um klimaaktive Kommunen
Um die Bemühungen um Klimaschutz in Städten weiter zu fördern, können bis zum 31. März 2025 Städte, Landkreise und Gemeinden am Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ teilnehmen, wie von staedtetag.de berichtet. Dieser Wettbewerb wird vom Deutschen Institut für Urbanistik mit Unterstützung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz ausgerichtet. Ziel ist die Auszeichnung erfolgreicher Projekte, die einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgas-Emissionen leisten.
Wettbewerbsbeiträge können aus verschiedenen Bereichen des kommunalen Klimaschutzes stammen, darunter ressourcen- und energieeffiziente Neubauten, Lösungen für die Verkehrswende sowie Vorhaben zum Ausbau erneuerbarer Energien. Die Ergebnisse müssen so weit vorliegen, dass substanzielle Einsparungen bei den Treibhausgas-Emissionen nachgewiesen werden können. Die Siegerehrung findet auf der Kommunalen Klimakonferenz im Herbst 2025 statt, wo jede ausgezeichnete Kommune ein Preisgeld von 40.000 Euro für zukünftige Klimaprojekte erhält.
Die Vorschläge und Initiativen des BUND zeigen, wie wichtig ein integrativer Ansatz in der Umweltpolitik ist, der sowohl ökologische als auch soziale Aspekte verbindet, um Köln und seine Bürger zukunftsfähig zu gestalten. Weitere Informationen zu den Vorschlägen finden sich in den umfassenden Dokumenten der BUND.