Vor zwei Wochen wurde das Wiegehäuschen am Einöder Bahnhof schwer beschädigt. Der Schaden, der größer ist als zunächst angenommen, umfasst einen Riss im Außenputz, der etwa zwei Meter lang ist und bis ins Innere des Gebäudes sichtbar wird, ein kaputtes Fenster sowie eine beschädigte Tür. Die Reparaturkosten werden auf mehrere Tausend Euro geschätzt. Der Einöder Ortsvorsteher Karl Schuberth (SPD) hat betont, dass das Wiegehäuschen als Kulturgut einen besonderen Wert hat und daher schnellstmöglich repariert werden muss. Fachleute sollen zur Durchführung der notwendigen Reparaturen hinzugezogen werden.

Schuberth äußerte die Hoffnung, dass eine Versicherung die Reparaturkosten übernimmt. Der Vorfall wurde bereits der Homburger Stadtverwaltung gemeldet. Laut Schuberth wird vermutet, dass ein Laster beim Rückwärtsfahren das Wiegehäuschen beschädigt hat. An mehreren Stellen wurden Schäden festgestellt, darunter am Sandstein, dem Fenstersims und dem Dach. Reifenspuren in der Erde vor dem Gebäude passen nicht zu einem herkömmlichen Auto, was die Vermutung des Unfalls durch einen Laster untermauert.

Forderungen nach besseren Sicherungsmaßnahmen

Der Unfallverursacher ist geflüchtet, und die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. Angesichts der wiederholten Vorfälle fordern die Mitglieder des Einöder Ortsrates zusätzliche Hinweisschilder in der Ortsdurchfahrt. Eine Idee, Höhenbegrenzungsschilder vor dem Bahnübergang anzubringen, wurde diskutiert, konnte aber aufgrund der Durchfahrt von Traktoren durch die Birkenallee nicht umgesetzt werden. Der Ortsrat setzt sich für bessere Sicherungsmaßnahmen ein, um weitere Schäden an diesem wertvollen Kulturgut zu vermeiden.

Die Bedeutung des Schutzes von Kulturgütern wird auch durch die allgemeine Gefährdung von kulturellen Erbes durch den Klimawandel und andere Bedrohungen unterstrichen. Laut Informationen von UNESCO sind sowohl bewegliche als auch unbewegliche Kulturgüter, historisch relevante Dokumente, Filme und Baumaterialien in Deutschland gefährdet. Diese Risiken umfassen materielle Alterung, Schadstoffe, Diebstahl und Gewalttaten. Das Bewusstsein für den Kulturgutschutz hat in Deutschland hohe Priorität und ist Teil des Zivil- und Katastrophenschutzes.

Unterstützung bei der Restaurierung

Bietet der Verband der Restauratoren Unterstützung beim Schutz und der Wiederherstellung von Kulturgütern, so ist dies besonders wichtig in Notfällen wie Überschwemmungen oder Bränden. Der Verband stellt gebündelte Informationen zur Bergung und Erstversorgung von mobilem Kulturgut bereit. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Kulturgüter für spätere Konservierungs- und Restaurierungsmaßnahmen abzusichern. Das „Einsatzhandbuch Kulturgut“, das unter Einsatz Kulturgut zu finden ist, enthält spezifische Anweisungen und rechtliche Rahmenbedingungen für den Einsatzablauf sowie Hilfestellungen für Archive, Museen und Rettungskräfte.

In dieser Situation wird erneut deutlich, wie verletzlich unser kulturelles Erbe ist und wie wichtig es ist, Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederherstellung zu ergreifen, um die Identität und Geschichte eines Ortes zu bewahren.