Extreme Regenfälle haben die italienische Urlaubsinsel Sizilien heimgesucht und zu erheblichen Zerstörungen geführt. In der Region Messina fiel innerhalb von nur vier Stunden die Menge an Regen, die normalerweise in einem ganzen Monat zu erwarten ist. Diese Wetterextreme führten zwar zu über 100 Einsätzen der Feuerwehr, jedoch wurde glücklicherweise von niemandem Verletztes gemeldet. In vielen Gebieten mussten Einsatzkräfte mit Booten eingeschlossene Bewohner retten, da Erdrutsche und Überflutungen die Straßen unpassierbar machten. Die Feuerwehr war auch damit beschäftigt, Wasser aus Unterführungen abzupumpen und Straßen zu räumen, die mit Schlamm bedeckt waren und teilweise sogar einsanken.

Wie Kurier berichtet, wurden Autos von den Wassermassen mitgerissen, und Straßen waren nach den heftigen Regenfällen stark beschädigt. Zugleich wurde in der Straße von Messina ein Tornado gesichtet. Auch in der benachbarten Region Kalabrien erlebte man starke Regenfälle, weshalb die Behörden zur Vorsicht aufriefen.

Wachsende Sorge um Extremwetter

Diese Vorfälle stehen im Kontext eines besorgniserregenden Trends in Italien, wo extreme Wetterereignisse in den letzten Jahren zugenommen haben. Laut Rai News gab es im Jahr 2023 einen Anstieg der extremen Wetterereignisse um 22 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren. Besonders betroffen waren städtische Gebiete, wo Rekordtemperaturen und häufige Hochwasserereignisse festgestellt wurden. Im Jahr 2022 erlebte Italien mehr als 378 extreme Wetterereignisse, was im Durchschnitt mehr als einem Ereignis pro Tag entspricht.

Die kontinuierlichen Überschwemmungen haben nicht nur Menschenleben gefährdet, sondern auch Schäden in der Landwirtschaft in Höhe von sechs Milliarden Euro verursacht. Besonders gravierend sind die Folgen der heftigen Regenfälle auf die Infrastruktur: Die Zahl der Erdrutsche nahm um 64 Prozent zu, und Hochwasser an der Küste stieg um 44 Prozent. Sizilien zählt zu den am stärksten betroffenen Regionen, mit 21 dokumentierten extremen Wetterereignissen im vergangenen Jahr.

Migration unter extremen Bedingungen

Während die Wetterlage auf Sizilien zahlreiche Herausforderungen für Rettungskräfte mit sich brachte, war auch die italienische Küstenwache gefordert. Diese konnte 130 Migranten aus einem überladenen Fischerboot vor Kalabrien retten. Das Boot war aus der Türkei gestartet und war 110 Meilen südlich von Crotone lokalisiert worden. Die Rettungsaktion fand unter immens schwierigen Bedingungen statt, mit Seegang der Stärke 5 und Wellenhöhen von bis zu sechs Metern.

Die Migranten, die hauptsächlich aus Afghanistan und Iran stammen, wurden nach ihrer Rettung in einem Migrantenzentrum untergebracht. Seit Anfang 2025 sind bereits 3.368 Migranten über das Mittelmeer nach Italien gekommen, was einem auffälligen Anstieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. In den letzten Tagen hatte Italien also nicht nur mit extremen Wetterbedingungen zu kämpfen, sondern auch mit der Herausforderung, eine steigende Zahl von Migranten zu versorgen und zu schützen.