In Berlin sind derzeit etwa 30.000 Haushalte ohne Zugang zu Kabelfernsehen, Telefon und Internet. Betroffen sind vor allem Kunden des Telekommunikationsanbieters Pyur, wie rbb24 berichtet. Der Grund für diese Störung liegt in einem beschädigten Glasfaserkabel, das während Tiefbauarbeiten Dritter im Bezirk Pankow zerstört wurde. Die Muttergesellschaft von Pyur, Tele Columbus, gab die Informationen am Montag bekannt.
Die Schäden an dem Kabel, das auf einer Länge von 1,2 Kilometern ersetzt werden muss, sind erheblich. Es enthält 576 Glasfasern, die einzeln neu eingezogen werden müssen. Die Reparaturarbeiten sollen voraussichtlich bis Montagabend um 18 Uhr abgeschlossen sein. Nach der Instandsetzung wird eine schrittweise Wiederherstellung des Anschlusses angestrebt, was den Kunden in den kommenden Tagen wieder Zugang zu ihren gewohnten Dienstleistungen ermöglichen soll.
Ausmaß der Störung
Die Störungen sind nicht nur auf Pankow begrenzt. Laut Focus sind seit dem Mittwochnachmittag zusätzlich zahlreiche Kunden in Berlin von den Auswirkungen betroffen. Zwei große Glasfaserkabel wurden auf einer Länge von rund 200 Metern zerstört, was zu rund 100.000 gestörten TV-Anschlüssen geführt hat. Darüber hinaus sind 25.000 weitere Kunden mit Internet- und Telefonproblemen konfrontiert.
Die genaue Anzahl der betroffenen Haushalte bleibt vorerst unklar. Tele Columbus hat jedoch signalisiert, dass erste Haushalte möglicherweise bereits am Donnerstagabend wieder mit einem Signal versorgt werden könnten. Für die vollständige Behebung der Störungen wird mit einem Abschluss der Reparaturarbeiten bis Freitagabend gerechnet.
Hintergründe zum Glasfaserausbau in Deutschland
<pDas aktuelle Geschehen wirft auch ein Licht auf die Situation des Glasfaserausbaus in Deutschland, wo laut Alvern der Glasfaseranteil bei rund 7,1 Prozent liegt. Dieser Wert ist im internationalen Vergleich gering, Deutschland belegt Platz 34 unter den OECD-Ländern. Weltweit führt Südkorea mit einem Glasfaseranteil von 86,6 Prozent. Ende 2022 waren schätzungsweise 13 Millionen Haushalte in Deutschland an das Glasfasernetz angeschlossen, von denen jedoch nur etwa 3,4 Millionen aktiv nutzen.
Verschiedene Anbieter investieren derzeit in den Ausbau des Glasfasernetzes, auch in ländlichen Regionen, um die Verfügbarkeit stabiler Internetverbindungen zu verbessern und Engpässen wie den aktuellen vorzubeugen.