Am 29. Januar 2025 haben 348 Bundestagsabgeordnete für einen Unions-Antrag gestimmt, der die Migrationspolitik in Deutschland verschärfen soll. Diese Entscheidung kam nach einem Messerangriff in Aschaffenburg, wobei CDU-Chef Friedrich Merz einen Fünf-Punkte-Plan zur Lösung der Problematik präsentierte. Besonders brisant ist die aktuelle Entwicklung, dass 2024 bereits 200 Millionäre Deutschland verlassen haben, während für 2025 noch eine höhere Zahl prognostiziert wird. In den Jahren 2022 und 2023 waren es noch weniger als 50 Millionäre, die das Land verließen.

Die Ursachen für diese signifikante Auswanderung von wohlhabenden Menschen sind vielfältig. Andrew Amoils, Vermögensanalyst bei New World Wealth, berichtet von einem weltweiten Anstieg der Millionärs-Migration, bei der rund 128.000 Millionäre im Jahr 2024 ihren Wohnsitz verlagerten. Für 2025 wird sogar ein Anstieg auf 135.000 erwartet. Beliebte Zielländer sind dabei Kanada, Singapur und Dubai.

Gründe für die Migrationswelle

Die Frage nach den Hauptgründen für den Wegzug von Millionären wird kontrovers diskutiert. Steuerflucht wird häufig als entscheidender Faktor genannt. Sebastian Klein, Autor des Buches „Toxisch reich“, bezeichnet dieses Argument jedoch als „Schein-Argument“. Er stellt klar, dass es keine flächendeckende Steuerflucht gibt. Stattdessen beschreibt er den Verlust von sozialem und politischem Kapital sowie gesellschaftliche und geopolitische Spannungen als wesentliche Gründe für die Migration wohlhabender Menschen.

Willi Plattes, ein Vermögensberater, stützt diese Ansicht und nennt wirtschaftliche Unsicherheiten als weiteren Anreiz für den Wegzug. In einer zunehmend unsicheren Welt wird die Mobilität für Reiche wertgeschätzt, und sie suchen sich Länder mit stabileren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Der Status Deutschlands im internationalen Vergleich

Deutschland steht im internationalen Vergleich auf Rang vier mit 15.685 Superreichen, die ein Vermögen von mehr als 30 Millionen US-Dollar besitzen. Weltweit leben die meisten Superreichen in den USA, gefolgt von China. Während in Europa Länder wie Portugal, Griechenland und Spanien 2018 zu den beliebtesten Zielen für Millionäre zählten, ist in jüngster Zeit eine Verlagerung festzustellen. Australien zieht mit etwa 12.000 Millionären die meisten Wohlhabenden an, gefolgt von den USA und Kanada.

Die emigrierenden Millionäre könnten langfristig Auswirkungen auf die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen Deutschlands haben. Ein Verlust von Reichtum könnte zu einer Umverteilung der finanziellen Belastungen auf den Mittelstand führen, was die Notwendigkeit eines Umdenkens in der Migrationspolitik unterstreicht.

Empfehlungen für die Zukunft

Um für Millionäre und Superreiche attraktiver zu bleiben, sollten laut Experten Maßnahmen ergriffen werden, die die Lebensqualität verbessern und wirtschaftliche Stabilität fördern. Dies umfasst unter anderem steuerliche Anreize, Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Gesundheitsversorgung. Zudem ist die Schaffung eines unternehmensfreundlichen Umfelds von entscheidender Bedeutung, um weitere Investitionen anzuziehen.

Die Migrationsmuster von Millionären und hochvermögenden Individuen werden sich wahrscheinlich an die sich verändernden globalen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen anpassen. So können Faktoren wie Technologieentwicklungen und Umweltbedenken künftige Migrationsentscheidungen beeinflussen, wodurch sich auch die Dynamik in den Zielländern verschieben könnte.

Die Herausforderungen, die sich durch diese Entwicklungen für Deutschland ergeben, sind enorm und erfordern ein schnelles Handeln, um den Verlust wertvollen sozialen und wirtschaftlichen Kapitals zu vermeiden.

FR berichtet über die Migration von Millionären.

Geopolitical Blog thematisiert die Thematik umfassend.

NTL International bietet weitere Einblicke in die Trends.