Wildor Hollmann, ein herausragender Sportmediziner, wurde am 30. Januar 2025 100 Jahre alt, wobei sein Vermächtnis und seine unvergesslichen Beiträge zur Sportmedizin weiterhin präsent sind. Er verstarb am 13. Mai 2021 im Alter von 96 Jahren an den Folgen einer COVID-19-Infektion in Brüggen, Kreis Viersen. Hollmann war der Gründer und langjährige Leiter des Instituts für Kreislaufforschung und Sportmedizin an der Deutschen Sporthochschule Köln und hinterließ eine beeindruckende Karriere, die weit über das individuelle Studium hinausgeht.
Sein Studium der Medizin begann er an der Universität zu Köln nach dem Wehrdienst und einer Kriegsgefangenschaft von 1943 bis 1947. 1954 promovierte er und habilitierte sich 1961, bevor er 1965 zum Professor für Kardiologie und Sportmedizin ernannt wurde. In den frühen Jahren seiner Karriere mietete er 1956 einen Keller an der Sporthochschule Köln, um seine Forschungen voranzutreiben. Unterstützung erhielt er dabei von Willi Daume, dem damaligen Präsidenten des Deutschen Sportbundes. Unter seiner Leitung wurden 24 Habilitationen und 14 Professuren erreicht, was die wissenschaftliche Basis der Sportmedizin in Deutschland entscheidend prägte.
Vielseitige Beiträge zur Sportmedizin
Hollmanns Engagement ging weit über die akademische Lehre hinaus. Er war Prorektor, Dekan und Rektor der Deutschen Sporthochschule und spielte eine zentrale Rolle beim Ausbau der Institution und der Erlangung von Promotions- und Habilitationsrechten. Zudem war er Präsident des Deutschen Sportärztebundes sowie des Weltverbandes für Sportmedizin und Chefredakteur der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin.
Die Entwicklung der Trimm-Dich-Kampagnen in den 1970er Jahren war ein bedeutender Teil seiner Arbeit. Diese Initiativen trugen zur Förderung physischer Aktivität in der Bevölkerung bei. Sein tireless Großes Engagement für die Wissenschaft und die Praxis der Sportmedizin spiegelt sich auch in über 800 Publikationen und mehreren Büchern wider. Hollmann betreute mehr als 1.000 Diplomarbeiten und über 200 Promotionen und prägte damit Generationen von Studierenden und Wissenschaftlern.
Erbe und Auszeichnungen
Hollmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine herausragenden Leistungen, darunter die Carl-Diem-Plakette im Jahr 1961, den Hufeland-Preis 1964 und den Philip-Noel-Baker-Forschungspreis im Jahr 1976. Die Paracelsus-Medaille wurde ihm 2002 verliehen, und er wurde mit dem Schulterband zum Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern ausgezeichnet. Anlässlich seines 95. Geburtstags wurde an der Deutschen Sporthochschule Köln eine Dauerausstellung zu seinem Leben eröffnet, die ihn als eine Schlüsselfigur in der Sportmedizin würdigt.
Die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention trauert um ihren Ehrenpräsidenten und erkennt an, dass Hollmann nicht nur ein Pionier auf seinem Gebiet war, sondern auch maßgeblich zu den wissenschaftlichen Grundlagen beitrug, die die Sportmedizin heute prägen. Die von ihm 1958 verfasste Definition der Sportmedizin ist bis heute gültig und wird weltweit anerkannt.
Wildor Hollmann bleibt ein Symbol für Innovation und Engagement in der Gesundheitsförderung durch sportliche Aktivität. Sein Zitat, dass „durch ein geeignetes körperliches Training es gelingt, 20 Jahre lang 40 Jahre alt zu bleiben“, spiegelt seine Lebensphilosophie wider und inspiriert auch zukünftige Generationen.
Für weiterführende Informationen über Wildor Hollmann und seine Errungenschaften besuchen Sie die Seiten der Deutschen Sporthochschule Köln, der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention und der Zeitschrift für Sportmedizin.