Am 3. Februar 2025 hat die Sportwelt erneut einen dunklen Schatten geworfen bekommen. In einem Interview äußert die 31-jährige Spitzensportlerin Elisabeth Seitz schwere Vorwürfe gegen ihre ehemalige Trainerin im Turnzentrum Mannheim. Sie schildert Machtmissbrauch und übergriffiges Verhalten, das sie bis heute belastet. Seitz, die Europameisterin von 2022, ist nicht die Einzige, die von solchen Vorfällen betroffen ist, denn der Sport hat immer wieder mit dem Thema Sexualisierte Gewalt zu kämpfen.
Nach Informationen von SWR ist Machtmissbrauch im Sport weit verbreitet und betrifft sowohl den Leistungs- als auch den Breitensport. Trotz des positiven Images, das viele Sportarten genießen, wird immer wieder deutlich, dass Täter oft leicht Zugang zu Kindern und Jugendlichen haben – häufig durch ehrenamtliches Engagement. Der Druck, der auf jungen Sportlern lastet, kann schwerwiegende Folgen haben, wobei jedoch auch psychische Gewalt in Form von öffentlichem Anbrüllen und Demütigungen nicht zu unterschätzen ist.
Statistiken und Studien zu Gewalt im Sport
Zahlreiche Studien belegen, dass Gewalt im Sport ein ernstzunehmendes Problem darstellt. Eine erste Untersuchung zum Thema „Safe Sport“ aus dem Jahr 2014 zeigt, dass über ein Drittel der befragten Leistungssportler sexualisierte Gewalt erlebt hat, während 90% psychische Gewalt und 30% physische Gewalt erfahren haben. Auch die Studie „Sicher im Sport“ aus dem Jahr 2020, die mehr als 4000 Personen befragte, zeigt alarmierende Ergebnisse: 70% der Teilnehmer berichteten von Gewalt im Vereinssport, 25% davon von sexualisierter Gewalt.
Aufarbeitung und Unterstützung für Betroffene
Die Bundesregierung hat Schritte zur Aufarbeitung dieser Missstände unternommen. So hörte eine Aufarbeitungskommission im Jahr 2022 72 Betroffene an, von denen viele kein Gehör bei den Verantwortlichen fanden. Ein bekannter Fall ist Jan Hempel, der 600.000 Euro vom deutschen Schwimmverband als Entschädigung erhielt. Betroffene haben die Möglichkeit, beim „Fonds sexueller Missbrauch“ Unterstützung zu beantragen, jedoch gibt es zahlreiche Kritiken an der langsamen Bearbeitung der Anträge, da einige Jahre auf Hilfe warten müssen. Ein neues Beratungszentrum für Betroffene im Leistungssport, das seit 2021 aktiv ist, sowie der „Safe Sport e. V.“, der seit 2023 fungiert, bieten dringend benötigte Hilfsangebote.
Bereits 2010 wurde die „Münchener Erklärung“ ins Leben gerufen, die eine Verpflichtung des organisierten Sports zum Schutz vor sexualisierter Gewalt formuliert. Darüber hinaus müssen Schutzkonzepte für Fördermittel des Bundesinnenministeriums erstellt werden. Ein neuer „Safe Sport Code“, dessen Verabschiedung für Dezember 2024 geplant ist, soll sicherstellen, dass Übergriffe rechtssicher geahndet werden können.
Der Schutz von Sportlern, besonders von Minderjährigen, steht in der Verantwortung des gesamten Sportsystems. In Anbetracht der Vorfälle rund um die Sportler und der fortwährenden Berichte über Machtmissbrauch ist es unerlässlich, dass die Fähigkeit zur Aufarbeitung von Gewalterfahrungen und die Bereitstellung von Unterstützung weiter gestärkt wird. Es ist ein Gebot der Stunde, dass diese Themen in den Fokus rücken, um den Opfern Gehör zu verschaffen und nachhaltig zu besseren Bedingungen im Sport beizutragen. Der Fall von Elisabeth Seitz ist nur ein weiterer Beweis dafür, dass sofortige Maßnahmen notwendig sind, um weiteres Leid zu verhindern.
In anderen Nachrichten des Tages berichtet die Presse von einem Unfall auf der A8 bei Friolzheim, bei dem ein Mensch schwer verletzt wurde, während ein weiterer leicht verletzt ist. Die Strecke zwischen Heimsheim und Pforzheim-Süd bleibt bis zum Mittag gesperrt. Zudem fanden Demonstrationen gegen einen Rechtsruck in mehreren Städten Baden-Württembergs statt, bei denen zehntausende Menschen auf die Straße gingen, um gegen die Zusammenarbeit mit der AfD zu protestieren. Eine weitere Meldung des Tages betrifft die Grammy-Verleihung 2025, bei der Beyoncé als erste schwarze Künstlerin mit dem Grammy für das beste Country-Album ausgezeichnet wurde.