Am 2. Februar 2025 ist die Zeit für die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) in Bayern gekommen, die in der Region stark an Bedeutung gewinnt. Wie Merkur berichtet, steht die Gemüsegärtnerin Jana Heenen vom Riedlerhof in Weyarn in den Startlöchern für die zweite Saison. Parallel dazu planen Rebekka Stadler (27) und Michael Gehring (32) die Gründung der ersten Solawi im Kreis Erding. Ihr Ziel ist es, Gemüse ohne den Einsatz von mineralischen Düngemitteln und Pestiziden anzubauen und dabei die Biodiversität zu fördern.

Das Paar hat bereits 4000 Quadratmeter Ackerland übernommen und mit dem Anbau von Obstbäumen und Gemüse begonnen. Solawis stellen eine Verbindung zwischen Produzenten und Verbrauchern her, wobei Ernte und Kosten geteilt werden. Um ihre Initiative voranzutreiben, suchen Stadler und Gehring Mitglieder über die Webseite www.solidarische-landwirtschaft.org.

Ernteanteile und Mitgliedschaften

Der Riedlerhof in Weyarn bietet insgesamt 35 Ernteanteile an, die von Mai bis November zur Verfügung stehen. Die Preise für die Ernteanteile sind dabei relativ moderat: Eine kleine Kiste kostet etwa 24 Euro pro Woche, während eine große Kiste für rund 36 Euro pro Woche erhältlich ist. Diese Form der Landwirtschaft ermöglicht nicht nur nachhaltige Anbaupraktiken, sondern auch faire Arbeitsbedingungen für die beteiligten Landwirte.

In München und Oberbayern sind zahlreiche Solawi-Projekte aktiv. So hat die SoLaWi Neufarn eine Mitgliedschaft von 30 Euro pro Jahr und bietet eine wöchentliche Ernte für 67 Euro pro Monat an. Die SoLaWi fair & teilen in Glonn akzeptiert Anmeldungen bis zum 10. Februar mit einem einmaligen Beitrag von 10 Euro. In Habach können Mitgliedschaften bei Schaufel & Gabel für Gemüsekisten zu Preisen von 49, 69 und 129 Euro pro Monat erworben werden.

Große Projekte und weitere Möglichkeiten

Der Riedlerhof organisiert Mitmachtage, mit der nächsten Veranstaltung am 8. Februar, um Interessierten einen Einblick in die Solawi zu bieten. Ein herausragendes Beispiel unter den Solawi-Projekten ist das Kartoffelkombinat in Oberschweinbach, das mit einer Fläche von 24 Hektar als die größte Solawi Deutschlands gilt. Hier werden 2300 Haushalte versorgt, und es werden 50 unterschiedliche Kulturen angebaut. Die Kapitalbeteiligung für das Kartoffelkombinat beträgt einmalig 150 Euro, während der Ernteanteil monatlich 78 Euro kostet.

Die Solidarische Landwirtschaft hat sich nicht nur als ein wirtschaftliches Modell etabliert, sondern auch als ein Weg, die Gemeinschaft zu stärken und das Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Diese Initiativen bieten eine Möglichkeit, die Saisonalität bei der Nahrungsmittelproduktion zu respektieren und gleichzeitig die Umwelt und die lokale Landwirtschaft zu unterstützen. Weitere Informationen zu diesem nachhaltigen Modell finden sich auch auf BIO-Austria und Klimaschutz-Haus.