In Markkleeberg sorgt der Abriss der Koburger Brücke, der in der letzten Januarwoche begann und bis zum 8. Februar 2025 abgeschlossen sein soll, für erhebliche Störungen. Die Deutsche Bahn hat das Projekt initiiert, das Teil eines umfassenden Langzeitprojekts zur Erneuerung der Brücke über die Gleise der Deutschen Bahn in der Koburger Straße ist. Die gesamte Baustelle soll bis November 2023 abgeschlossen werden, was eine deutliche Verkürzung im Vergleich zur ursprünglich geplanten Dauer bis April 2025 darstellt. Diese Maßnahmen sind notwendig, um die Verkehrssituation in der Region zu verbessern und die Infrastruktur zu modernisieren, erklärt die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilung.
Die Baustelle hat jedoch direkte Auswirkungen auf die lokale Wirtschaftsstruktur. Apothekerin Ulrike von Wilmowski berichtete von einem Umsatzrückgang von 10 Prozent seit Beginn der Arbeiten, während die Lieferungen an Kunden um 30 Prozent zugenommen haben. Auch Manolis Kourzidis, Betreiber eines Restaurants, merkt an, dass die Gästezahlen gesunken sind, was ihn dazu zwingt, die Arbeitsstunden seiner Mitarbeiter zu reduzieren. Er hofft auf eine Besserung mit wärmerem Wetter. André Kontetzki, ein Fleischer aus der Nachbarschaft, stellt fest, dass seine Stammkundschaft seltener kommt, da die Umwege für die Besucher zu lang sind.
Verkehrsbehinderungen und Umleitungen
Die Koburger Straße ist zwischen Energiestraße und Kirschallee vollständig gesperrt. Autofahrer müssen über die B2 ausweichen, während Fußgänger und Radfahrer Umwege über die Böschung in Kauf nehmen müssen. Diese Umleitungen wurden notwendig, um die Sicherheit während der Bauarbeiten zu gewährleisten und die Risiken für Passanten und Arbeiter zu minimieren. Die Stadtsprecher Daniel Kreusch erläuterte, dass es unvermeidbare Verzögerungen durch die Schließung dieser Hauptroute gibt, was dem Verkehr und der Anliegerwirtschaft zusätzlich zusetzt.
Zusätzlich zur Verkehrsbehinderung wird auch der öffentlicher Nahverkehr angepasst. Die Linie 106 wird bis zum 18. August 2024 nach einem Umleitungsfahrplan verkehren, während die Linie 107 vom Markkleeberg S-Bahnhof über geänderte Haltestellen fährt. Passagiere müssen sich auf geänderte Streckenführungen und Haltstellenausfälle einstellen. Die Rathausstraße soll voraussichtlich am 14. Februar wieder geöffnet werden, was den Anwohnern und Geschäftsinhabern hoffentlich eine Erleichterung bringt.
Langfristige Baumaßnahmen
Die Erneuerungsarbeiten umfassen nicht nur den Abriss der Brücke, sondern auch andere notwendige infrastrukturelle Maßnahmen. So müssen die Leipziger Wasserwerke Mischwasserkanäle im Bereich von der Brücke bis zur Spinnereistraße austauschen, und Mitnetz Gas muss eine Gasleitung umverlegen. Diese vorbereitenden Arbeiten beginnen vor der eigentlichen Sperrung und sind entscheidend, um eine reibungslose Durchführung der Hauptarbeiten sicherzustellen.
Aber wie bei jedem großen Bauprojekt sind auch hier sorgfältige Planungen und ein effizientes Baustellenmanagement gefragt. Maßnahmen zur Minimierung von Risiken für Arbeiter und Passanten sind unerlässlich. Dazu gehören regelmäßige Baustellenüberwachungen, die Sicherstellung von Arbeits- und Umweltschutzvorschriften sowie die Verwendung von persönlicher Schutzausrüstung, um die Sicherheit auf der Baustelle zu gewährleisten. Klassische und digitale Baustellenmanagement-Technologien unterstützen eine effektive Umsetzung der Baumaßnahmen und erlauben eine kontinuierliche Überwachung und Aktualisierung der Fortschritte.
Das aktuelle Projekt in Markkleeberg zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, Infrastruktur und Verkehrssicherheit kontinuierlich zu verbessern, dennoch kommen solche Maßnahmen nicht ohne vorübergehende Beeinträchtigungen für die Anlieger.