Die Deutsche Bahn (DB) hat umfassende Pläne zur Sanierung ihres Schienennetzes angekündigt. In einem großangelegten Vorhaben sollen 41 ausgewählte Strecken saniert werden, um die Pünktlichkeit im Bahnverkehr deutlich zu verbessern. Dies teilte die DB mit, während die Union, vertreten durch den CSU-Politiker Ulrich Lange, Skepsis äußerte und eine Überprüfung der Sanierungen im Falle eines Wahlsiegs ankündigte. Lange bezeichnete die geplanten Generalsanierungen als „Schummel-Sanierungen“ und kritisierte, dass bedeutende Bauwerke wie Brücken nicht ausreichend berücksichtigt werden. Er fordert eine individuelle Prüfung jeder Sanierung und stellt klar, dass keine „Mogelpackungen“ akzeptiert werden dürfen. Die Generalsanierung ist ein Projekt unter der Leitung von Verkehrsminister Volker Wissing (parteilos).
Die Sanierungsarbeiten sind notwendig, denn die marode Infrastruktur wird als Hauptgrund für die häufigen Verspätungen im Fernverkehr angesehen. Im vergangenen Jahr fiel die Pünktlichkeitsquote auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren, wobei über ein Drittel der Fernzüge verspätet war. Die DB plant, neben Gleisen, Weichen und Stellwerken auch Oberleitungen und Bahnhöfe umfassend zu modernisieren. Dies erfolgt in einem Pilotprojekt, das positive Ergebnisse zeigte: Auf der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim konnten die Arbeiten in nur fünf Monaten gebündelt werden. Die nächsten Sanierungsarbeiten sind für August auf der Strecke zwischen Berlin und Hamburg angekündigt. Die Sanierungskosten für die Strecke Hamburg-Berlin werden auf rund 2,3 Milliarden Euro geschätzt, wobei noch nicht alle Projekte ausreichend finanziert sind.
Geplante Infrastrukturmaßnahmen und Ziele
Das Sanierungsprogramm der Deutschen Bahn umfasst nicht nur die Generalsanierung von 1.500 Streckenkilometern bis 2027, sondern auch den Austausch von 200 alten, störanfälligen Stellwerken und die Modernisierung von 100 Bahnhöfen pro Jahr. Im Rahmen eines Gesamtprogramms zur strukturellen Sanierung plant die DB, die Infrastruktur, den Eisenbahnbetrieb und die Wirtschaftlichkeit zu verbessern. Das Ziel: Die Leistungsfähigkeit der Schiene bis 2027 wiederherzustellen und das Kundenerlebnis durch höhere Pünktlichkeit und weniger Störungen zu optimieren.
Der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz betont die Notwendigkeit dieser Sanierungen, die durch den schlechten Zustand der Infrastruktur und externer Krisen bedingt sind. Um die Pünktlichkeit im Fernverkehr zu steigern, soll die Quote bis 2027 auf 75 bis 80 Prozent erhöht werden. Zudem wird angestrebt, die infrastrukturbedingten Verspätungen bis 2027 um 20 Prozent zu senken.
Finanzierungsstrategien und politische Auseinandersetzungen
Zur Sicherstellung der langfristigen Investitionen in Schienen- und Straßenprojekte hat Wissing einen Infrastrukturfonds vorgeschlagen. Die Union jedoch lehnt diesen Vorschlag ab und fordert geschlossene Finanzierungskreisläufe für jeden Verkehrsträger. Lange betont die Notwendigkeit einer transparenten Regelung der Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur, was die politische Diskussion um die Sanierungsmaßnahmen weiter anheizt. Der Aufsichtsrat der DB erwartet im Dezember eine Konkretisierung des Sanierungsprogramms im Rahmen der Budget- und Mittelfristplanung.
Abschließend wird darauf hingewiesen, dass die successiven Infrastrukturmaßnahmen der DB eine bedeutende Rolle für die Zukunft des Schienenverkehrs in Deutschland spielen. Durch die umfangreichen Sanierungen und Investitionen könnte die Deutsche Bahn nicht nur die Pünktlichkeit verbessern, sondern auch das Vertrauen der Fahrgäste zurückgewinnen. Weitere Informationen zu den geplanten Maßnahmen sind in den offiziellen Dokumenten der DB zu finden, wie Deutsche Bahn berichtet und im Faktenblatt der DB.