Marianne Faithfull, die britische Sängerin und Schauspielerin, ist am 30. Januar 2025 im Alter von 78 Jahren in London gestorben. Die Nachricht über ihren Tod wurde von der britischen Nachrichtenagentur PA und einem Sprecher bestätigt. Ihre Musik und Schauspielerei beeinflussten über mehrere Jahrzehnte die Kultur und sie gilt als eine der bedeutendsten Ikonen des 20. Jahrhunderts, besonders in den 1960er Jahren. Faithfull wurde über Nacht zum Popstar, als sie mit nur 17 Jahren den Manager der Rolling Stones, Mick Jagger, traf und dieser zusammen mit Keith Richards den ikonischen Song „As Tears Go By“ für sie schrieb.

Die Beziehung zwischen Faithfull und Jagger machte sie zu einem Glamourpaar, das häufig in der Klatschpresse erwähnt wurde. Dennoch war ihr Leben von persönlichen Tragödien geprägt. Neben Drogenmissbrauch hatte sie eine Fehlgeburt und erlitt eine Überdosis, die sie ins Koma fallen ließ. Diese dunklen Kapitel führten dazu, dass sie das Sorgerecht für ihren Sohn verlor und zeitweise als Junkie lebte.

Musikalisches Erbe und Comeback

Trotz dieser Rückschläge gelang es Faithfull, immer wieder zu ihrer Musik zurückzufinden. Nach fast einem Jahrzehnt der Abwesenheit feierte sie mit dem Album „Broken English“ ein beeindruckendes Comeback, das als Klassiker gilt und bis heute große Anerkennung findet. Zu ihren bekanntesten Liedern gehören:

  • „As Tears Go By“ (1964)
  • „Broken English“ (1979)
  • „What Have They Done to the Rain“ (1965)
  • „Running for Our Lives“ (1983)
  • „Sister Morphine“ (1969)
  • „Crazy Love“ (2004)
  • „Truth, Bitter Truth“ (1981)
  • „In My Own Particular Way“ (2018)
  • „The Ballad of Lucy Jordan“ (1979)
  • „The Gypsy Faerie Queen“ (2018)
  • „The Bridge of Sighs“ (2021)

Faithfull arbeitete mit vielen namhaften Künstlern zusammen, darunter Metallica, Nick Cave und Damon Albarn. Sie war nicht nur als Musikerin erfolgreich, sondern auch als Schauspielerin, und spielte unter anderem die Hauptrolle in der Tragikomödie „Irina Palm“ (2007). Trotz gesundheitlicher Probleme und Müdigkeit nach über 50 Jahren auf Tour bekräftigte sie ihren Wunsch, weiterhin aktiv zu sein und legte nie den Fokus auf den Ruhestand.

Kultureller Einfluss und Vermächtnis

Faithfull war nicht nur ein musikalisches, sondern auch ein kulturelles Phänomen. Als Teil der Protestkultur der 1960er nahm sie an der sozialen Bewegung teil, die durch ihre Lieder, wie „What Have They Done to the Rain“, Ausdruck fand – ein Protest gegen Atomtests. Ihr Werk spiegelt die Werte und Normen ihrer Zeit wider und inspirierte zahlreiche Künstler und Generationen.

Mit ihrem Tod hinterlässt Marianne Faithfull ein bemerkenswertes Erbe, das weit über ihre Musik hinausgeht. Sie bleibt als eine der schillerndsten Figuren der Popkultur in Erinnerung, deren Stimme und Geschichten viele weiterhin berühren werden.

Weitere Informationen zu Marianne Faithfull finden Sie in den Artikeln von Kölnische Rundschau und SRF. Auch die politische Bedeutung ihrer Musik wird in der Analyse der Protestkultur gewürdigt, die unter anderem auf der Seite bpb zu finden ist.