Bad Schandau steht vor einer neuen Mobilitätslösung, da die Sperrung der Elbbrücke seit November 2024 eine Herausforderung für die Anbindung der Stadt darstellt. Um den Bürgern und Besuchern eine alternative Querung der Elbe zu ermöglichen, wurde heute eine neue Fährverbindung eingerichtet. Diese fährt direkt zum Lidl am gegenüberliegenden Ufer der Elbe, was den Einkauf für viele erleichtert. Die Genehmigung für diese Fährverbindung wurde vom Regionalverkehr Sächsische Schweiz Osterzgebirge (RVSOE) erteilt, der sich seit der Brückensperrung um diese Lösung bemüht hat, berichtet die Sächsische.de.

Die neue Fährverbindung ist kürzer als die bestehende Verbindung zwischen dem Nationalparkbahnhof und dem Elbkai. Für die Nutzung des neuen Anlegers, der unterhalb des Lidl-Marktes lokalisiert ist, müssen jedoch Umbauten erfolgen. Der jetzige Anleger ist für den Publikumsverkehr aufgrund seiner Breite und des fehlenden Geländers nicht geeignet. RVSOE hat einen geeigneten Anleger in Reserve, der jedoch derzeit nicht genutzt werden kann, da er zu breit für die vorhandene Treppe ist. Die Umbaukosten für die neue Fährverbindung belaufen sich auf über 200.000 Euro.

Hintergrund zur Brückensituation

Die Elbbrücke in Bad Schandau, eine Spannbeton-Hohlkastenbrücke, wurde 1977 fertiggestellt und von der Bundesstraße 172 über die Elbe gebaut. Mit einer Gesamtlänge von 268 Metern und einer Breite von 13,6 Metern war sie eine wichtige Verkehrsverbindung für die Region. Die Brücke benötigte in den vergangenen Jahrzehnten bereits Instandsetzungsarbeiten zwischen 2001 und 2003, wie aus den Angaben auf de-academic.com hervorgeht.

In der Gesamtstruktur Deutschlands gibt es rund 39.500 Brücken im Bundesfernstraßennetz, viele davon benötigen aufgrund des Anstiegs des Schwerverkehrs und der Altersstruktur umfassende Modernisierungen. Das Brückenmodernisierungsprogramm, das 2015 aufgelegt wurde, hat das Ziel, die Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit der Brücken zu erhöhen und umfasst 6.600 km mit etwa 5.200 Brückenbauwerken. Dieses Programm soll bis 2030 ein durchgängiges Netz schaffen, das auch Bad Schandau und die Elbbrücke in die Zukunft führen soll, wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) informiert.

Zukunft der Mobilität in Bad Schandau

Die neuen Maßnahmen in Bad Schandau sind Teil eines umfassenderen Ansatzes zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur und Mobilität in der Region. Neben der Fährverbindung sind zudem mehr Busse im Einsatz, um die Erreichbarkeit trotz der Brückensperrung zu gewährleisten. Die Entwicklungen zeigen, dass die Stadt aktiv an Lösungen arbeitet, um sowohl die Lebensqualität der Anwohner als auch die Bedürfnisse der Besucher zu erfüllen.