In einem aktuellen Gespräch über die Zukunft urbaner Verkehrsplanung hat Andreas Ruby, ein führender Stadtplaner, betont, dass Innenstädte für die Menschen lebenswerter gestaltet werden sollten. Er fordert, dass in diesen Räumen nicht nur Wohnmöglichkeiten entstehen, sondern auch Aufenthaltsorte, in denen Kinder spielen können. Eine zentrale Maßnahme sieht Ruby in der Reduzierung des Autoverkehrs vor, um den CO2-Ausstoß signifikant zu verringern. Zu diesem Zweck schlägt er vor, die geplante Carola-Brücke als kleine Brücke zu gestalten, die ausschließlich Fußgängern, Radfahrern und Straßenbahnen zugutekommt. Dies könnte eine strukturierte Umgestaltung der Verkehrslandschaft unterstützen und zudem redundante Verkehrsstrukturen abbauen, um neue Flächen für Grünflächen und Wohnungsbau zu schaffen.
Städte wie Paris und Barcelona dienen als positives Beispiel für diesen Ansatz, indem sie den motorisierten Individualverkehr reduzieren, um die Lebensqualität der Stadtbewohner zu erhöhen. Die Notwendigkeit, diese Maßnahmen zu ergreifen, ist dringlich. Immer mehr Stadtplaner und Gemeinden erkennen die Vorteile fußgängerfreundlicher Städte, die ein sicheres, zugängliches und ansprechendes Umfeld bieten.
Die Vorteile fußgängerfreundlicher Städte
Fußgängerfreundliche Städte tragen maßgeblich zum Wohlbefinden ihrer Bewohner bei. Eine gut durchdachte Infrastruktur mit kurzen Wegen, gut ausgebauten Gehwegen, Fahrradwegen und einem optimierten öffentlichen Nahverkehr verbessert nicht nur die soziale Interaktion, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Gemäß einer Studie führt die Förderung der körperlichen Aktivität zu einem reduzierten Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Fettleibigkeit und verbessert zudem die psychische Gesundheit der Einwohner.
- Umweltschutz: Durch die Reduzierung des Autoverkehrs verringern sich die Luftverschmutzung und Treibhausgasemissionen.
- Soziale Interaktion: Begegnungszonen und lebendige öffentliche Räume fördern das Gemeinschaftsgefühl und die soziale Interaktion.
Diese städtebaulichen Veränderungen sind nicht nur förderlich für die Gesundheit, sondern tragen auch zur Schaffung lebendiger und attraktiver Lebensräume bei. Städte wie Kopenhagen, Freiburg und Vancouver zeigen, wie verschiedene Ansätze zur nachhaltigen Mobilität erfolgreich umgesetzt werden können. In Kopenhagen etwa ist ein umfassendes Netz an Radwegen geplant, während Freiburg sich als Vorreiter in der nachhaltigen Stadtplanung positioniert hat.
Maßnahmen zur Umsetzung
Die Schaffung einer fußgängerfreundlichen Stadt erfordert gezielte Maßnahmen. Darunter fallen:
- Eine gut gestaltete Infrastruktur für Fußgänger, einschließlich breiter Gehwege.
- Die Einrichtung von Fußgängerzonen und verkehrsberuhigten Bereichen.
- Eine optimierte Anbindung des öffentlichen Verkehrs sowie der Ausbau von Bus- und Bahnnetzen.
- Die Integration verschiedener Verkehrsmittel wie Busse, Bahnen, Fahrräder und Car-Sharing.
Die Vorteile fußgängerfreundlicher Städte sind vielschichtig und bieten der Gesellschaft eine nachhaltige Lösung, um gesundheitliche, ökologische und soziale Herausforderungen anzugehen. Ruby’s Anregungen zur Umgestaltung unterstreichen die Notwendigkeit, mutige Schritte in der Stadtentwicklung zu wagen, damit Lebensräume nicht nur für die Menschen, sondern auch für die Umwelt und zukünftige Generationen attraktiv bleiben.
Für weiterführende Informationen zu diesem Thema können Sie die Studien auf den Webseiten des Bundestags und weiterer Fachquellen einsehen: Bundestag und Subauftrag.