Der Trend hin zu torffreier Erde wird stärker gefordert, um die negativen Auswirkungen des Torfabbaus auf das Klima zu reduzieren. Heute, am 31. Januar 2025, sieht sich die Garten- und Landwirtschaft mit der Aufgabe konfrontiert, alternative Substrate zu finden, die sowohl umweltfreundlich als auch pflanzenverträglich sind. Der Abbau von Torf, einem nicht nachwachsenden Rohstoff, trägt maßgeblich zur Freisetzung von CO2-Emissionen bei, was die Dringlichkeit von torffreien Produkten erhöht. Beim Kauf sollte daher auf Bezeichnungen wie „torffrei“ oder „ohne Torf“ geachtet werden, während Begriffe wie „torfreduziert“ oder „torfarm“ oft noch bis zu 70% Torf enthalten können, was problematisch ist.

Torffreie Erde setzt sich aus verschiedenen Alternativen zusammen, darunter Holzfasern, Grüngutkompost, Rindenhumus und Kokosprodukte. Diese Mischungen bieten zwar interessante Eigenschaften, zeigen jedoch auch einige Nachteile wie eine schlechtere Wasser- und Nährstoffspeicherung, was zu einer schnelleren Austrocknung führen kann. Um die Speicherfähigkeit zu verbessern, wird empfohlen, Tongranulat beizufügen.

Besonderheiten beim Gebrauch torffreier Erde

Die richtige Handhabung ist entscheidend, wenn man auf torffreie Erde umsteigt. Pflanzen sollten beim Ein- oder Umpflanzen gründlich gewässert werden, und die Feuchtigkeit sollte regelmäßig kontrolliert werden. Ein Wasserstandsanzeiger kann dabei hilfreich sein. Zudem spielt die Nährstoffversorgung eine wichtige Rolle; ein abgestimmter Dünger, insbesondere Langzeitdünger beim Einpflanzen, unterstützt die Wurzelbildung und das gesunde Wachstum der Pflanzen.

Die Lagerung torffreier Erde sollte ebenfalls mit Bedacht erfolgen. Um ihre Qualität zu gewährleisten, muss sie gut verschlossen, kühl und trocken gelagert werden. Am besten wird die Erde so schnell wie möglich aufgebraucht.

Hintergründe zur Torfnutzung

Deutschland begann vor etwa 70 Jahren, gärtnerische Kultursubstrate auf Torfbasis zu produzieren. Torf war lange Zeit der am häufigsten verwendete Ausgangsstoff, auch im Öko-Gartenbau, da er zahlreiche Vorteile aufweist, wie Homogenität, ein gutes Wasserhaltevermögen und eine ausreichende Luftkapazität. Dennoch ist der Einsatz von Torf mit Problemen verbunden, da sein Abbau und die Verwendung torfhaltiger Substrate schädlich für das Klima und die Artenvielfalt in Moor-Ökosystemen sind.

Die EU-Öko-Verordnung enthält zwar keine spezifischen Vorgaben zum Torfeinsatz, jedoch haben die Bioland- und Naturland-Richtlinien klare Grenzen gesetzt. Während Bioland für Jungpflanzenerden maximal 70% Torf erlaubt, sind es bei Naturland bis zu 80% für Aussaat- und Jungpflanzensubstrate. Bei der Flächenausbringung von Torf zur Bodenverbesserung bestehen jedoch strenge Verbote.

Forscher und Praktiker arbeiten an der Reduktion des Torfeinsatzes und der Entwicklung von Torfersatzstoffen. Andrea Frankenberg vom Projekt TerÖko sowie Ralf Gottschall vom Ingenieurbüro ISA betrachten vor allem Kompost als vielversprechende Alternative. Demonstrationsbetriebe zeigen vielversprechende Ergebnisse mit torfreduzierten Substraten im ökologischen Gartenbau, was die Hoffnung auf eine nachhaltigere Praxis in der Pflanzenproduktion stärkt.

Die Informationskampagne rund um die torffreie Erde und ihre Vorteile nimmt an Fahrt auf. Experten raten den Verbrauchern, sich aktiv mit den Auswirkungen des Torfabbaus auseinanderzusetzen und beim Kauf nachhaltige Alternativen zu wählen. Dies leistet nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern fördert auch die Gesundheit unserer Böden und Pflanzen.