Im kommunalen Nahverkehr in Thüringen drohen Warnstreiks, da die zweite Verhandlungsrunde zwischen Verdi und dem Mitteldeutschen Omnibusverband (MDO) ergebnislos verlief. Insgesamt 40 Bus- und Taxiunternehmen aus Landkreisen wie Ilm-Kreis, Saale-Orla, Saalfeld-Rudolstadt und Sonneberg sind davon betroffen. Dabei geht es um Einkommen und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Verdi fordert eine Lohnerhöhung von 3 Euro pro Stunde sowie eine Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit von 40 auf 38 Stunden.

Die aktuellen Forderungen zielen darauf ab, die Divergenzen zu den Tarifverträgen anderer Thüringer Nahverkehrsunternehmen auszugleichen. Verdi hat bei den bisherigen Verhandlungen kein verbessertes Angebot der Arbeitgeberseite erhalten und zeigte sich enttäuscht über den Abbruch der Gespräche. Laut Verhandlungsführer Paul Schmidt sei es nicht im Interesse der Verdi-Mitglieder, die Verhandlungen absichtlich hinauszuzögern. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 13. März geplant, sodass die Betroffenen auf eine Einigung hoffen können.

Aktionen und Auswirkungen

Bereits am 28. und 29. Februar wird der Nahverkehr in Weimar ganztägig eingestellt sein, was auch den Schülerverkehr betrifft. Während im Weimarer Land etliche Busse im Einsatz sind, erscheinen viele Fahrer im Betriebsteil Apolda zur Arbeit. Auch in den Regionen Nordhausen, Mühlhausen, Sondershausen sowie im Unstrut-Hainich-Kreis werden Einschränkungen erwartet. Notfahrpläne werden erarbeitet, um ein Grundangebot an Verkehrsleistungen aufrechterhalten zu können.

  • In Weimar: Alle Buslinien, einschließlich des Schülerverkehrs, entfallen.
  • Im Weimarer Land: Etliche Busse verkehren, speziell zwischen Apolda und Jena.
  • In Nordhausen: Ganztägige Einschränkungen, auch im Schülerverkehr.
  • Im Unstrut-Hainich-Kreis: So gut wie keine Busse.

Die Deutsche Bahn ist von den Streiks nicht betroffen, während die Busunternehmen in mehreren anderen Regionen, darunter Wartburgkreis und Altenburger Land, planmäßig verkehren. Verdi klagt darüber, dass die Beschäftigten im Thüringer Fahrdienst im Schnitt 400 Euro weniger verdienen als ihre Kollegen in Sachsen. Daher sind Forderungen nach einem zusätzlichen monatlichen Gehalt von 650 Euro sowie besseren Arbeitsbedingungen, wie Anrechnungen von Wegezeiten und Zuschlägen für Schichtarbeit, in die Verhandlungen eingeflossen.

Ausblick und weitere Entwicklungen

Die Herausforderungen sind deutlich, und die Verhandlungen betreffen nicht nur finanzielle, sondern auch grundlegendere arbeitsrechtliche Aspekte. Der Warnstreik Anfang des Monats hat bereits die Verkehrsunternehmen wie Erfurter Verkehrs AG, Jenaer Nahverkehr GmbH, Geraer Verkehrs- und Betriebsgesellschaft sowie weitere Gesellschaften betroffen.

Die kommenden Verhandlungen erlangen somit nicht nur für die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch für die Kommunen und die Fahrgäste an Bedeutung. Weitere lokale Einschränkungen sind für Freitag zu erwarten, da ein „Klimastreik“ von Fridays for Future stattfindet. Die Situation bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Verhandlungen im März und April entwickeln werden.

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