Der Rückzug der USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellte ein ernsthaftes Alarmsignal für die globale Gesundheitsgemeinschaft dar. Wie Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, ist es dringend notwendig, die Gründe für diesen Schritt zu analysieren. Die USA, die laut Tagesschau bisher der größte Geldgeber der WHO waren, kritisieren diese als ineffizient, politisiert und stark von China beeinflusst.
Die Spannungen im UN-System, verursacht durch Chinas Status als „Entwicklungsland“, werden als ein zentrales Problem gesehen. Ein gerechtes und solidarisches Finanzierungsmodell für die WHO könnte dazu beitragen, die Akzeptanz und Stabilität des Systems zu erhöhen. Dies würde auch eine Überprüfung des Beitragsschlüssels für Pflichtbeiträge umfassen, wie vom Kölner Stadt-Anzeiger hervorgehoben.
Finanzen und Beiträge der USA
Während die USA zwischen 2022 und 2023 1,28 Milliarden US-Dollar, was 18% des WHO-Budgets entspricht, beigetragen haben, folgt Deutschland mit 856 Millionen US-Dollar und die Bill und Melinda Gates-Stiftung mit 830 Millionen US-Dollar. Die WHO benötigt in diesem Jahr mindestens 1,5 Milliarden Dollar, um gegen 42 Gesundheitskrisen anzukämpfen. Der Verlust der US-Expertise, insbesondere von den Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die in über 65 Ländern tätig sind, könnte erhebliche Schäden an der weltweiten Gesundheitssicherheit nach sich ziehen, so gelbe-liste.de.
Einige Experten argumentieren, dass gerade jetzt eine Umstrukturierung und Reform der WHO notwendig sei, um auf aktuelle Gesundheitskrisen besser reagieren zu können. Die gegenwärtigen Herausforderungen, wie die Bekämpfung von Pandemien und chronischen Erkrankungen, sind für Länder weltweit von entscheidender Bedeutung. Der Rückzug der USA könnte Folgeprojekte in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Krisenbewältigung negativ beeinflussen und die WHO schwächen.
Internationale Reaktionen
Die Ankündigung des US-Austritts hat weltweit für Besorgnis gesorgt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach warnte, dass ohne die Unterstützung der USA die Hilfe für Länder bei Infektionskrankheiten erschwert werde. Während China seine Unterstützung für die WHO bekräftigte, versuchen Deutschland und andere Länder, Präsident Trump von seinem Kurs abzubringen.
In einer Zeit, in der die WHO gegen zahlreiche Gesundheitskrisen kämpft, wird die Forderung nach einer erneuerten, effizienten und unabhängigen Organisation laut. Der Vorschlag, die bestehende Krise zu nutzen, um einen starken internationalen Gesundheitspolitikrahmen zu schaffen, könnte als Chance betrachtet werden, die globale Gesundheitspolitik auf ein neues Niveau zu heben.
Zusammenfassend ist der Rückzug der USA ein komplexes und vielschichtiges Thema, das sowohl finanzielle als auch politische Dimensionen hat. Eine Verbesserung der WHO-Statuten, Transparenz und wissenschaftliche Unabhängigkeit sind für die Zukunft der globalen Gesundheit unerlässlich.