Die Wahl zum 21. Deutschen Bundestag findet am 23. Februar 2025 statt. Forschende der Otto-Friedrich-Universität Bamberg beschäftigen sich intensiv mit den bedeutenden Themen dieser Wahl, wie dem Klimaschutz, der sozialen Gerechtigkeit, dem Wahlkampf und der Koalitionsbildung. In den Wahlprogrammen der Parteien müssen zentrale Herausforderungen, darunter die Digitalisierung und der Fachkräftemangel, adressiert werden. Prof. Dr. Matthias Dütsch hebt hervor, dass Bildung, flexibel gestaltbare Arbeitszeiten sowie höhere Löhne wichtige Themen im Hinblick auf die arbeitsmarktpolitischen Anstrengungen sind.
Über die ökonomischen Rahmenbedingungen informiert Prof. Dr. Martin Friesl, der die Bedeutung der Industriestruktur und Investitionsentscheidungen betont. Diese Faktoren werden eine entscheidende Rolle bei der Formulierung der Programme der Parteien spielen. Auch Prof. Dr. Olaf Hoffjann unterstreicht, dass Wahlkämpfe als Wettbewerb der Ideen fungieren, wobei die aktuellen Krisen und der Druck auf die Parteien, konkrete Lösungen zu finden, zunehmen.
Klimaschutz als zentrales Wahlkampfthema
Eine zentrale Rolle im bevorstehenden Wahlkampf spielt der Klimaschutz. Laut dem Deutschen Klima-Konsortium (DKK) muss der Klimawandel in allen Parteiprogrammen Berücksichtigung finden. Besonders hervorzuheben sind die Forderungen des DKK, die eine deutliche Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 65 Prozent sowie bis 2040 um mindestens 88 Prozent im Vergleich zu 1990 fordern. Das DKK appelliert an alle Parteien, Klimaschutzmaßnahmen und soziale Gerechtigkeit im Kontext der Klimapolitik zu verankern, um negative Verteilungswirkungen zu vermeiden.
Zusätzliche wissenschaftliche Daten untermauern die Dringlichkeit dieser Forderungen: Die globale Durchschnittstemperatur lag in den ersten drei Quartalen 2024 bereits 1,54°C über dem vorindustriellen Niveau. Die Prognosen des IPCC warnen, dass die 1,5°C-Grenze in der Anfangszeit der 2030er Jahre überschritten werden könnte. Der DKK betrachtet eine evidenzbasierte Klimapolitik als Chance, eine nachhaltige und zukunftsfähige Gesellschaft zu gestalten.
Strategien im Wahlkampfmanagement
Im Hinblick auf das Wahlkampfmanagement sind mehrere Aspekte zu beachten. Wenige Monate vor der Wahl müssen die Parteien ihre Strategien sorgfältig planen. In der Vorbereitungsphase, die zwei Jahre vor der Wahl beginnt, wird eine allgemeine politisch-organisatorische Planung aufgestellt. Der Wahlkampf wird in drei Phasen unterteilt: Vorbereitung, Vorwahlkampfzeit und Schlussphase. Die Schlussphase beginnt nach der Sommerpause und wird von einer intensiven Mobilisierung der Wähler begleitet, während Veränderungen an den Wahlkampfstrategien kaum noch möglich sind.
Die Wahlprogramme werden nun zu einem entscheidenden Instrument, um die wesentlichen Zielvorstellungen der Parteien zu kommunizieren. Wahlerfolge hängen dabei nicht nur von den Spitzenkandidaten ab, sondern auch von der Relevanz der angesprochenen Themen. In der vergangenen Wahl 2017 zeigt sich, dass Parteien unterschiedliche Ansätze in der Wahlkampfkommunikation verfolgten, wobei soziale Medien und persönliche Ansprache unterschiedliche Zielgruppen ansprachen.
In Anbetracht der anstehenden Bundestagswahl 2025 wird deutlich, dass die Herausforderungen aus Klimawandel, sozialen Ungerechtigkeiten und wirtschaftlichen Unsicherheiten die Strategien der Parteien und die öffentliche Diskussion prägen werden. Die wissenschaftlichen Analysen aus Bamberg und die Forderungen des DKK sind dabei wichtige Wegweiser für die Parteien, um angesichts der Krisen relevant zu bleiben und den Wählerstimmen zu gewinnen.
Medienkontakt: Hannah Fischer, Pressestelle der Universität Bamberg.