Im großen Stil gegen illegale Beschäftigung: Das Hauptzollamt Gießen hat heute in einer Großaktion drei Männer – zwei Bosnier und einen Deutschen im Alter zwischen 55 und 66 Jahren – in Kassel verhaftet. Den Beschuldigten wird bandenmäßiger Betrug, Steuerhinterziehung in Millionenhöhe sowie die Einschleusung von Ausländern vorgeworfen. Dabei sollen sie bosnische Bauarbeiter über gefälschte slowenische Firmenangaben nach Deutschland geschickt haben.
Insgesamt über 300 Einsatzkräfte durchsuchten gleichzeitig 21 Objekte in Hessen, Bayern und Bremen. Auch in Slowenien erfolgten Durchsuchungen, koordiniert durch Eurojust. Der Betrug, der einen Schaden von rund 12 Millionen Euro verursachte, umfasste die Erstellung von Scheinrechnungen für Bauaufträge sowie die Auszahlung von Schwarzlöhnen. Bei den Maßnahmen wurden Beweismittel wie Computer und Mobiltelefone sichergestellt, während neun Bauarbeiter mit fragwürdigen Visa in Auffanglagern aufgegriffen und der Ausländerbehörde überstellt wurden. Die Ermittlungen dauern an und weitere Maßnahmen sind bereits in Planung.