Die Argenmündung in Langenargen präsentiert ein einzigartiges ökologisches Phänomen: Eine neu entstandene Kiesinsel, die durch die Ablagerung von Geschiebe an diesem Übergangsbereich zwischen Fluss und Bodensee entstanden ist. Angela Mesmer, die Hafenleitung im BMK-Yachthafen Langenargen, steht in engem Kontakt mit dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium, um die Entwicklungen rund um diese Insel zu überwachen und daraus resultierende Maßnahmen zu ergreifen. Diese Verlandung ist ein seltenes Ereignis, das vor allem bei Flüssen auftritt, die große Mengen an Geschiebe transportieren. Hierzu zählen neben der Argen auch der Alpenrhein und die Bregenzer Ach. Mesmer berichtet, dass diese Kiesinseln ökologisch wertvoll sind, insbesondere als Rastplätze für Vögel im Winter und als Lebensraum für bedrohte Arten wie Seeschwalben und Flussregenpfeifer im Sommer.

In der Landschaft rund um die Argenmündung zeigt sich das Bild eines stillen, grauen Sees, der von einem dichten Nebel umhüllt ist. Im Mündungsbereich verhalten sich zahlreiche Tiere, darunter eine Gruppe von Schwarzkopfmöwen, ungewöhnlich ruhig. Auch Gänsesäger sind hier anzutreffen, mit ihren markanten lachsweißen und grauen Färbungen. Zu den tierischen Beobachtungen zählen zudem schlafende Haubentaucher und Schwarzhalstaucher, die nach Fischen tauchen. Ein Reiher steht am Ende der Insel und beobachtet geduldig das Geschehen im Wasser, während ein gefallener Weidenbaum auf die mögliche Präsenz von Bibern hinweist. Frische Spuren im Schlamm deuten darauf hin, dass der Baum erst kürzlich gefällt wurde.

Die Rolle der Argenmündung als Ökosystem

Flussmündungen wie die der Argen spielen eine essentielle Rolle im globalen Ökosystem. Sie sind Übergangsbereiche, in denen Süß- und Salzwasser aufeinander treffen, und bieten Lebensraum für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Diese komplexen Ökosysteme sind besonders produktiv und unterstützen die Artenvielfalt, indem sie unter anderem Brut- und Aufzuchtbedingungen für zahlreiche Fischarten bereitstellen. Allerdings sind Flussmündungen durch menschliche Aktivitäten zunehmend gefährdet. Die Verschmutzung durch Landwirtschaft und Industrie, der Verlust von Lebensräumen durch urbane und landwirtschaftliche Nutzung sowie die Auswirkungen des Klimawandels setzen diesen wichtigen Lebensräumen zu.

Angela Mesmer hat angekündigt, dass die Hafeneinfahrt aufgrund der neuen Kiesinsel ausgebaggert werden muss, um die Nutzung des Hafens weiterhin zu gewährleisten. Diese Arbeiten, die bereits zu Beginn der Woche angestoßen werden sollten, haben sich aufgrund der Regenfälle und des steigenden Wasserpegels der Argen verzögert. Während ein Hochwasserereignis an der Argen theoretisch die Insel wieder wegspülen könnte, ist unklar, wann dies geschehen könnte. Sie betont: „Sollte die Insel länger bestehen bleiben, sind möglicherweise zusätzliche Ausbaggerungen notwendig.“ Der BMK-Hafen in Langenargen sowie der Ultramarin-Hafen in Kressbronn sind von dieser Situation direkt betroffen und benötigen zeitnahe Lösungen.

Abschließend bleibt festzuhalten, dass die Argenmündung nicht nur einen bedeutenden ökologischen Wert hat, sondern auch eine Herausforderung für die Hafenwirtschaft darstellt. Die zukünftigen Maßnahmen von Mesmer, zusammen mit den Behörden, werden entscheidend sein, um im Einklang mit der Natur und den Nutzerinteressen zu arbeiten.

Weitere Informationen zur Thematik sind bei Schwäbische, Inselaffe Abroad und Natur.wiki zu finden.