Am 28. Januar 2025 findet ein Workshop im Rahmen des DFG-Forschungsvorhabens „Urbane Großprojekte im Diskurs“ an der Universität Weimar statt. Ziel des Workshops ist die Überprüfung der Übertragbarkeit von Erkenntnissen der politökonomischen Großprojekteforschung auf innerstädtische Planungsräume und städtebauliche Vorhaben. Dabei werden internationale Forschende eingeladen, um über aktuelle Entwicklungen, Herausforderungen und innovative Ansätze in der Großprojektforschung zu diskutieren. Die erste Präsentation wird auf den Ergebnissen des DFG-geförderten Projekts basieren, das im Januar 2024 an der Professur Raumplanung und Raumforschung der Fakultät Architektur und Urbanistik gestartet ist.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert dieses Projekt mit über 240.000 Euro. Die Forschung untersucht großstädtische Entwicklungen, die seit der Nachkriegszeit eine zentrale Rolle in westlichen Wohlstandsgesellschaften spielen. Ein besonders kritischer Aspekt ist der Mangel an planungswissenschaftlicher Theorie, die transdisziplinäre Bezüge umfasst und eine eigene Relevanz besitzt. Der empirische Methodenmix wird verwendet, um Großprojekte in deutschen Städten mit über 50.000 Einwohnern zwischen 1990 und 2019 systematisch auszuwerten. Neun vergleichende Einzelfallstudien ergänzen diese Untersuchung.
Fokus auf lokale Planungskultur
Ein zentrales Anliegen des Projekts ist es, zentrale Erkenntnisse der Großprojekteforschung auf ihre Übertragbarkeit auf innerstädtische Planungsräume und lokalpolitische Diskurse zu prüfen. Gleichzeitig wird die Bedeutung von lokaler Planungskultur und Stadtgröße untersucht. Dieser akademische Dialog könnte von den Konflikten zwischen Kosten-Nutzen-Rechnungen, öffentlicher Meinung und städtebaulichen Belangen beeinflusst werden. An der Untersuchung beteiligt sind auch Forschende des Fachgebiets Stadterneuerung und Planungstheorie der Universität Kassel.
Zusätzlich zur Forschungsarbeit wird in Stuttgart die Initiative „Perspektive Stuttgart“ durchgeführt, die einen Beteiligungsprozess einschließt. Hierbei sind die Einwohner eingeladen, ihre Wahrnehmungen und Vorstellungen zu ihrem Lebensumfeld durch einen Online-Dialog zu teilen. Die Anliegen der Bürger spielen eine wichtige Rolle bei der Formulierung von Zielen für die Stadtentwicklung. Fragen, die die Stadt im Dialog aufwirft, umfassen unter anderem, welche Eigenschaften für das Wohnumfeld gewünscht werden und welche Orte Veränderung benötigen.
Online-Debatte als Chance zur Beteiligung
Der Online-Dialog läuft bis zum 23. Juni 2024 und soll die Einblicke der Bürger in die Stadtentwicklung nutzen. Das Amt für Stadtplanung und Wohnen Stuttgart ist federführend bei der Erarbeitung dieser Perspektive und erhält Unterstützung von der Arbeitsgemeinschaft URBAN CATALYST GmbH sowie berchtoldkrass space&options. Diese integrativen Prozesse sind wichtig, um die verschiedenen Sichtweisen der Stadtbewohner zu integrieren und in die zukünftige Planung einfließen zu lassen.
Insgesamt zeigt sich, dass sowohl die Forschung zu urbanen Großprojekten als auch die Beteiligungsprozesse in Städten wie Stuttgart darauf abzielen, die Planungskultur zu stärken und den Herausforderungen urbaner Entwicklung gerecht zu werden. Die Ergebnisse dieser Initiativen werden nicht nur für die Wissenschaft von Bedeutung sein, sondern auch für die praktische Stadtentwicklung in den kommenden Jahren.
Universität Weimar berichtet, dass …
Deutsche Forschungsgemeinschaft hebt hervor, dass …
Stadt Stuttgart informiert über …