Ein 35-jähriger Mann aus dem Landkreis Anhalt-Bitterfeld machte sich gestern auf den Weg, um seinen Traumhund zu kaufen. Über eine vermeintlich seriöse Anzeige im Internet hatte er einen Hund entdeckt und dafür 650 Euro per Vorkasse überwiesen. Die Übergabe sollte am nächsten Tag erfolgen, und der Kauf schien dem Mann sicher. Doch als er mehrere hundert Kilometer zur angegebenen Adresse fuhr, erlebte er ein böses Erwachen. Anstelle der Verkäuferin und des Hundes traf er auf die rechtmäßigen Bewohner der Adresse, die ihm erklärten, dass sie bereits mehrfach von anderen Kaufinteressenten besucht worden waren.
Nach dieser enttäuschenden Erfahrung erstattete der Mann Anzeige bei der Polizei. Diese warnte vor Betrügern im Internet, die nicht nur mit Haustieren, sondern auch mit Konzerttickets und anderen Wertgegenständen Tricksereien durchführen. Es wird dringend davon abgeraten, Zahlungen per Vorkasse zu leisten, um das Risiko auf Betrug zu minimieren. Die Polizei empfiehlt zudem, Spontankäufe zu vermeiden und stets einen schriftlichen Kaufvertrag sowie vollständige Dokumente für das Tier zu verlangen.
Problematik des Online-Tierhandels
Der Fall des Mannes ist kein Einzelfall. Besonders der Online-Verkauf von Tieren steht in der Kritik. VIER PFOTEN weist darauf hin, dass Hundewelpen vor allem aus Osteuropa unter häufig katastrophalen Bedingungen gezüchtet werden. Diese Tiere werden oft schon im Alter von wenigen Wochen von ihren Müttern getrennt und illegal in Kofferräumen quer durch Europa transportiert. Dadurch sind viele Welpen davon betroffen, geschwächt, krank und unbehandelt, was zu hohen Tierarztkosten bei Käufern führen kann.
Das Internet hat es einfach gemacht, Anzeigen für den Verkauf von Hunden aufzugeben, sodass Betrüger schnelle Einnahmen erzielen können. Die wahre Herkunft der Tiere wird oft verschleiert. Käufer sind deshalb in einer schwierigen Lage und riskieren nicht nur den Verlust ihrer finanziellen Mittel, sondern auch das Leben der Tiere. Die Rückverfolgbarkeit im Handel mit Heimtieren ist entscheidend, um illegalen Welpenhandel zu bekämpfen.
Aufklärung und Empfehlungen
Experten raten, beim Kauf von Tieren über das Internet besonders vorsichtig zu sein. Die Notwendigkeit einer Identitätsprüfung von Tierverkäufern wird hervorgehoben – ein Schritt, den VIER PFOTEN unterstützt. Um den illegalen Handel einzudämmen, wurden Lösungsvorschläge entwickelt, die eine bessere Rückverfolgbarkeit ermöglichen. Die Empfehlungen sind klar: Prüfen Sie die Seriosität und die Rahmenbedingungen des Kaufs, um sich und das Tier zu schützen.