Am 27. Januar 2025 wurde im Augsburger Stadtteil Haunstetten eine amerikanische Fliegerbombe entdeckt, die während Baggerarbeiten auf einem ehemaligen Flugzeugproduktionsgelände aus dem Zweiten Weltkrieg zum Vorschein kam. Laut TAG24 betrug das Gewicht der Bombe rund 120 Kilogramm, was eine sofortige Evakuierung von Anwohnern in der Umgebung unumgänglich machte. Insgesamt waren etwa 1.500 Menschen betroffen.

Die Evakuierung wurde um 14:30 Uhr organisiert, als die Ersteinheiten von Feuerwehr, THW und Polizei die Notwendigkeit des Sicherheitsradius von 350 Metern um die Fundstelle bekannt gaben. Anwohner wurden per Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, ihre Wohnungen zu verlassen und sich zur Fröbel-Grundschule zu begeben, die als Notunterkunft diente, falls sie keine alternative Unterbringungsmöglichkeit hatten.

Erfolgreiche Entschärfung

Der Sprengmeister kümmerte sich um die Entschärfung der Bombe, die gegen 18 Uhr erfolgreich abgeschlossen wurde. Dabei mussten zwei Zünder aus dem Sprengkörper entfernt werden, um die vollständige Sicherheit der Umgebung zu gewährleisten. Die Experten hatten bereits festgestellt, dass die Bombe bewegt worden war, wodurch eine dringende Entschärfung notwendig war, um mögliche Gefahren zu verhindern.

In der Evakuierungszone lagen nicht nur Wohnhäuser, sondern auch die Katholische Kindertagesstätte St. Albert sowie das Unternehmen Premium Aerotec. Nach der Entschärfung wurden die Sperrzonen und Verkehrsbeschränkungen umgehend aufgehoben. Die Zusammenarbeit zwischen den Behörden verlief reibungslos, wie ein Sprecher der Stadt berichtete.

Hintergrund zu Blindgängern

In Deutschland befinden sich schätzungsweise zwischen 100.000 und 300.000 Tonnen Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg im Boden. Jährlich müssen etwa 5.000 dieser gefährlichen Relikte geräumt werden. Die Gefahrengebiete werden in der Regel durch die Analyse von Luftaufnahmen der Alliierten identifiziert. Funde wie die in Augsburg können zufällig bei Bauarbeiten gemacht werden und müssen sofort der Polizei gemeldet werden, um entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen.

Die Entschärfung von Blindgängern wird häufig vor Ort durchgeführt, da der Transport als zu riskant gilt. Je nach Zündmechanismus kann die Gefahr variieren, wobei ältere Bomben oft unberechenbar sind, da der Sprengstoff bis zu über 50 Jahre alt sein kann. Laut ARD Alpha gibt es keine bundesweit einheitlichen Regelungen zur Kampfmittelbeseitigung, sodass jedes Bundesland eigene Vorschriften hat. Bei der Evakuierung von Anwohnern müssen Sicherheitsmaßnahmen strengen Richtlinien folgen, um die Bevölkerung zu schützen.