Am 27. Januar 2025 hat am Landgericht Schweinfurt ein bedeutender Mordprozess begonnen. Ein 70-jähriger ehemaliger US-Soldat sieht sich schweren Vorwürfen ausgesetzt. Er wird beschuldigt, im April 1978 die 18-jährige Studentin, die sich zu diesem Zeitpunkt in einer Schwangerschaft befand, in Kolitzheim getötet zu haben. Dame ist berüchtigt für die brutale Art der Tötung, da die Opfer mit 14 Messerstichen im Rücken und Nacken verletzt wurde. Ermittler vermuten, dass der Angeklagte die Tat beging, um eine Affäre zu verdecken, die er mit der Studentin hatte.

Die Festnahme des Angeklagten erfolgte erst 2023 im US-Bundesstaat Nebraska, von wo er nach Deutschland ausgeliefert wurde. Zuvor geriet er bereits 1996 ins Visier der Ermittler. Der Angeklagte stritt jedoch die Tat in früheren Vernehmungen strengstens ab. Laut der Staatsanwaltschaft belasten ihn jedoch bedeutende Beweisstücke, darunter DNA-Spuren an der Kleidung des Opfers, die moderne Kriminaltechnik ans Licht brachte. Diese Beweise sind entscheidend, denn im Bereich der ungelösten Verbrechen, auch bekannt als Cold Cases, können sogar Jahrzehnte später Täter überführt werden, wenn ausreichend Beweismaterial vorliegt.

Der Stand der Ermittlungen

Der Mordfall selbst hatte in der Region über die Jahre hinweg viele Fragen aufgeworfen. So wurde oft ein Fahrzeug mit grünem US-Kennzeichen in der Nähe des Fundortes gesehen, was zusätzlich die Vermutung erhärtete, dass der Angeklagte in die Tat verwickelt sein könnte. Die zuständigen Behörden schätzen, dass es in Deutschland derzeit etwa 3.000 ungelöste Kapitalverbrechen gibt. Mit der fortschreitenden technischen Entwicklung können immer mehr dieser Fälle gelöst werden, was nicht zuletzt auf die umfangreiche Lagerung von Beweismitteln im Landeskriminalamt zurückzuführen ist. Seit den 1970er Jahren werden Opfer von Tötungsdelikten in vielen Fällen mit durchsichtigen, luftdicht verpackten Plastikstreifen gesichert, die Hautschuppen mit DNA-Spuren enthalten. Dies hat in unzähligen Fällen zur Aufklärung beigetragen.

In diesem spezielle Fall stellen die vorliegenden Beweise die Grundlage für die Anklage dar. Sollte es keine ausreichenden Beweise für ein Tötungsdelikt geben, könnte ein Freispruch möglich sein. Jedoch sind alle anderen Delikte außer Mord verjährt, was bedeutet, dass sich die Staatsanwaltschaft ausschließlich auf den Mordvorwurf konzentrieren kann.

Die rechtlichen Konsequenzen

Die Verjährung von Tötungsdelikten in Deutschland ist ein stark diskutiertes Thema. Während bei Mord eine Anklage zu jeder Zeit erhoben werden kann, verjähren schließlich andere Delikte. In diesem spezifischen Fall könnte die Anklage wegen Mordes zu einer Strafzumessung führen, falls die Beweise als ausreichend erachtet werden. Die Verhandlungen haben somit nicht nur für die Familien der Betroffenen, sondern auch für die Gesellschaft eine hohe Relevanz.

Laut Augsburger Allgemeine betrachten Experten die aktuellen Ermittlungen und den Verlauf des Verfahrens als besonderen Punkt in der rechtlichen Auseinandersetzung mit historischen Verbrechen. FAZ.net betont, dass die moderne Kriminaltechnik entscheidend für die Aufklärung solcher Cold Cases ist und in der Hoffnung auf Gerechtigkeit Inflation führt.