Im Rahmen des diesjährigen Kneipenkarnevals in Köln feierte die Faschingsgesellschaft Narrhalla Erding eine besondere Veranstaltung. Präsident Detlef Felixberger, der in Oberbayern lebt, konnte bei dieser Gelegenheit die enge Verbindung zwischen Köln und Erding, die vor mittlerweile 20 Jahren durch eine Partnerschaft mit den Roten Funken besiegelt wurde, eindrucksvoll präsentieren. Die erste Erdinger Karnevalssitzung fand im Brauhaus Quetsch in Rodenkirchen statt, wo die bayerischen Karnevalisten die kölsche Feierkultur hautnah erlebten. KSTA berichtet, dass die Veranstaltung unter dem Motto „Wir feiern 20 Jahre Paten-/Freundschaft mit den Kölschen Funken Rut-Wiess vun 1823“ stand.

Über 100 aktive Mitglieder der Narrhalla Erding gestalteten in der Regel die Faschingsveranstaltungen mit Sketchen und Reden selbst. Doch beim Kneipenkarneval in Köln wollten die Bayern die Auftritte der Künstler genießen und führten nichts eigenes vor. Geplant waren Auftritte des Sitzungspräsidenten Volker Weininger sowie Parodist Jörg Hammerschmid, begleitet von den Bands Tacheles und Barhocker, moderiert von Sandor Warmeling. Die bayerischen Gäste trugen während des Events Trikots des örtlichen Football-Vereins „Erding Bulls“.

Die Rolle der Narrhalla Erding

Die Narrhalla Erding e.V. hat seit über 80 Jahren einen festen Platz in der Faschingszeit in Erding. Die Gesellschaft organisiert regelmäßig Schwarz-Weiß Bälle und Gala- und Prinzenbälle und kümmert sich um zahlreiche Veranstaltungen, von Kinderfaschings bis hin zu Auftritten in Kindergärten und Altersheimen. Jährlich wird zudem ein Kinderprinzenpaar ernannt, das mit einem eigenen Tanz und einer Rede in die Faschingszeit einführt. Die offizielle Webseite von Narrhalla Erding beschreibt ausführlich die Aktivitäten der Gesellschaft.

Besonders der reichhaltige kulturelle Austausch zwischen Erding und Köln ist hervorzuheben. Felixberger blickt optimistisch auf diese Freundschaft. Er sieht nur wenige Unterschiede zwischen dem bayerischen Fasching und dem kölschen Karneval, abgesehen von den unterschiedlichen Namen. In Erding wird gerne kölsche Musik gehört, insbesondere die Hits „Prinzessin“ von den Höhnern und „Drink doch eine met“ von den Bläck Fööss. Diese musikalische Verbundenheit spiegelt die tiefen kulturellen Wurzeln wider, die der Karneval in Deutschland hat. Alumniportal Deutschland beleuchtet die verschiedenen Facetten und Traditionen des Karnevals in Deutschland, die sich je nach Region unterscheiden.

Karneval als kulturelles Phänomen

Karneval, auch als Fastelovend oder Fasching bekannt, variiert stark in Deutschland und spielt in verschiedenen Regionen eine bedeutende Rolle. Während der Karneval in katholisch dominierten Gebieten, wie im Rheinland, Schwaben und Hessen seit Jahrhunderten stattfinden kann, hat er in protestantischen Gegenden erst in den letzten Jahrzehnten eine Popularität erreicht. Die Wurzeln des Karnevals gehen bis zu antiken Festlichkeiten zurück und markieren eine Zeit des ausgelassenen Feierns, in der auch die sozialen Hierarchien auf den Kopf gestellt werden.

Die Feiern beginnen traditionell am 6. Januar, während die heiße Phase des Karnevals am Donnerstag vor Aschermittwoch eingeläutet wird. Höhepunkte sind dabei der Straßenkarneval und der berühmte Kölner Rosenmontagszug, der mit seinen kreativen Kostümen und Motivwagen bis zu 1 Million Zuschauer anzieht. So erleben die Besucher ein Spektakel voller Lebensfreude und Gemeinschaft, das die kulturellen Identitäten verdeutlicht und neue Freundschaften, wie zwischen den Roten Funken und der Narrhalla Erding, fördert.