Sabine Kuegler, die Autorin des Bestsellers „Dschungelkind“, blickt auf ein Leben zurück, das von unglaublichen Erlebnissen und herausfordernden Kämpfen geprägt ist. Aufgewachsen beim Fayu-Stamm in Westneuguinea, erzählte sie von ihrer Kindheit im Dschungel, wo sie nicht nur die Lebensweise der Fayu annahm, sondern auch zu einer Jägerin ausgebildet wurde. Ihre Kindheitserinnerungen hat sie in ihren Büchern festgehalten, darunter das neue Werk „Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind“.

Nachdem Kuegler im Alter von 17 Jahren in die Schweiz zog, lebt sie heute in Hamburg mit ihren vier Kindern. Der Kontrast zwischen den Kulturen prägt ihre Perspektive. Trotz der Herausforderungen in Europa, fühlte sie sich während ihrer Rückkehr in den Dschungel, die sie 2012 unternahm, sicher und verstanden. Dort erkrankte sie jedoch vermutlich an einem Parasiten, was zu jahrelangen gesundheitlichen Problemen führte. Erst durch die Hilfe eines Stammesangehörigen fand sie ein Heilmittel und ist mittlerweile wieder gesund.

Kulturelle Identität und Gemeinschaft

In ihren Reflexionen über Identität und den kulturellen Unterschied zwischen Fayu und westlichen Gesellschaften, hebt Kuegler die Bedeutung von Gemeinschaft und Verantwortung hervor. Sie macht deutlich, dass die westliche Welt oft an Einsamkeit und Depression leidet, trotz materiellem Wohlstand. Kuegler erklärt, dass die enge Bindung innerhalb der Stammesgemeinschaften und der respektvolle Umgang miteinander entscheidend für die Zufriedenheit seien.

Sie betont die Notwendigkeit, kulturelle Bildung für Migranten zu fördern und kritisiert kulturelle Missverständnisse, die sie in ihrer Kindheit erlebte. Mit ihrem zweiten Buch, dessen Titel diese Missverständnisse thematisiert, möchte sie dazu anregen, den Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen zu verbessern.

Die Weisheiten der Indigenen

Kuegler setzt sich zudem für den Schutz unerforschter Gebiete und Stämme ein. Diese Bemühungen stehen in einem größeren Kontext, in dem Globale Überlegungen zu den Lehren der indigenen Völker eine Rolle spielen. Indigene Menschen haben jahrhundertelanges Wissen, das sie über Generationen weitergegeben haben und das für moderne Gesellschaften von hoher Relevanz ist. Experten wie Lucas Buchholz betonen die Notwendigkeit, existierende Systeme zu hinterfragen und Organisationen zu schaffen, die im Einklang mit natürlichen Lebenszyklen arbeiten.

Durch ihre Erlebnisse bietet Kuegler wertvolle Einblicke in die sozialen und ökologischen Systeme von indigenen Völkern, die für das Verständnis von Lebensweise und menschlicher Zufriedenheit essenziell sind. Das Zusammenwirken von Gemeinschaft, Spiritualität und der Beziehung zur Natur, wie es bei Stämmen wie den Kogi zu beobachten ist, könnte ein Weg sein, um in der westlichen Welt neue Perspektiven für ein erfülltes Leben zu finden.

In ihrer Aussage über eine Begegnung mit einem Umemu, einer Art Urmensch, sowie ihre Ansichten über die Möglichkeiten von kulturellen Austausch und Fortschritt, öffnen Kueglers Erfahrungen eine Tür zu einem besseren Verständnis zwischen kulturellen Identitäten und Lebensweisen. Ihre Perspektive ruft dazu auf, die Vielfalt kultureller Erfahrungen wertzuschätzen und zu lernen.

Für Kuegler liegt der Sinn des Lebens darin, die Welt in einem besseren Zustand zu hinterlassen, und sie hofft, dass ihr Beitrag zu einer nachhaltigeren und zufriedeneren Gesellschaft führen kann.

Weitere Informationen zu Sabine Kuegler können in ihrem Interview bei Buddhaweisheit und den Lehren indigener Völker finden Sie bei Neue Narrative sowie in einem Bericht bei Thüringer Allgemeine.