Am 25. Januar 2025 fanden in mehr als 60 Städten Deutschlands demonstrative Proteste gegen den Rechtsruck in der Politik und Rechtsextremismus statt. Der größte Fokus lag dabei auf einer großen Veranstaltung am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor in Berlin, die am Samstag stattfand. Organisiert von „Campact“, „Eltern gegen Rechts“ und „Fridays for Future“, zog diese Demonstration zehntausende Menschen an und fiel unter das Motto „Lichtermeer gegen den Rechtsruck“.

Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl auf bis zu 100.000, während die Polizei auf 30.000 bis 35.000 Menschen kam. Unter den Rednern befanden sich prominent aufgetretene Persönlichkeiten wie Anna-Nicole Heinrich, Präses der Evangelischen Kirche Deutschlands, und die Umweltaktivistin Luisa Neubauer. Heinrich rief zum aktiven Widerstand gegen Ausgrenzung auf, während Neubauer die Menge mit den Worten „Sie haben Hass, wir haben Haltung“ mobilisierte. Auch Talia Hepting, eine 18-jährige Schülerin, betonte die Wichtigkeit des Widerstands gegen Diskriminierung.

Proteste in weiteren Städten

In Köln versammelten sich laut Polizei etwa 40.000 Menschen, obwohl zunächst nur mit 15.000 bis 20.000 gerechnet wurde. Die Veranstalter schätzten die Teilnehmerzahl sogar auf 75.000. Das Protestmotto lautete „#5vor12. Laut für Demokratie“, unterstützt von „Köln stellt sich quer“. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nahm an der Demo in Köln teil, die insgesamt störungsfrei verlief. In anderen Städten wie Halle und Neumünster gab es ebenfalls größere Versammlungen, die sich gegen die AfD und deren Einfluss wendeten.

Kritik am Populismus

Henry Burda, ein weiterer Redner in Berlin, äußerte Kritik am Populismus, den er als demokratiegefährdend ansah. Christoph Bautz von Campact warnte vor einer möglichen Zusammenarbeit des CDU-Chefs Friedrich Merz mit der AfD, was bei den Demonstrierenden Skepsis hervorrief, insbesondere in Bezug auf Merz’ Migrationspolitik. Unter den Protestierenden waren auch Tierrechtsaktivisten und einige Reichsbürger-Flaggen zu sehen, die für zusätzliche Aufmerksamkeit sorgten.

Die Stimmung unter den Teilnehmenden war nachdenklich und konzentriert. Während Musiker und Kinder für eine positive Atmosphäre sorgten, hielten viele Demonstrierende Schilder mit klaren Botschaften wie „AfD-Verbot jetzt“ und „Herz statt Hetze“. Diese klare Positionierung zeigt das Ausmaß der Besorgnis über die aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland.

Die Demonstrationen am 25. Januar sind Teil eines größeren Trends von proaktivem Widerstand gegen rechtsextreme Strömungen, der bereits im vergangenen Jahr Hunderttausende auf die Straße brachte, nachdem das Netzwerk Correctiv über ein geheimes Treffen in Potsdam berichtet hatte. Die fortdauernden Proteste sprechen für ein wachsendes Bewusstsein und Engagement der Zivilgesellschaft in der Verteidigung demokratischer Werte.

Quellen: Welt berichtet, dass …, Tagesschau informiert über …, Tagesschau ergänzt, dass ….