Am 25. Januar 2025 fanden in Köln massive Proteste gegen Rechtsextremismus statt, die mehr Menschen mobilisierten als ursprünglich erwartet. Etwa 40.000 Teilnehmer waren trotz regnerischen Wetters zu der Demonstration erschienen, die unter dem Motto „#5vor12. Laut für Demokratie“ von dem Bündnis „Köln stellt sich quer“ organisiert wurde. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl auf 40.000, doch die Veranstalter gaben an, dass tatsächlich 75.000 Menschen an der Demonstration teilnahmen. Diese große Mobilisierung ist Teil einer breiteren bundesweiten Bewegung gegen Rechts, die in mehr als 60 Städten stattfand.
Der Protest in Köln richtete sich insbesondere gegen die AfD und CDU-Chef Friedrich Merz, der Anträge zur Verschärfung der Migrationspolitik plant. Die Plakate der Demonstrierenden waren eindeutig in ihrer Botschaft und enthielten Slogans wie „Kein Fraktionsgeklüngel mit der AfD!“ und „Niemand mag Nazis außer Merz“. Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) war unter den Teilnehmenden, was die politische Dimension der Veranstaltung unterstrich. Die Demonstration verlief nach ersten Angaben der Polizei störungsfrei, was auch auf die gute Organisation zurückzuführen war.
Bedeutung der Proteste
Die Proteste fanden nicht nur in Köln statt, sondern wurden auch in anderen Städten Nordrhein-Westfalens, wie Münster, organisiert. Diese Demonstrationen sind ein deutliches Zeichen der Zivilgesellschaft, dass die Menschen sich gegen die Gefährdung der Demokratie wehren wollen. Der Anlass für die bundesweiten Proteste kann auf verschiedene aktuelle Entwicklungen zurückgeführt werden, unter anderem auch auf das stark steigende Wahlergebnis der AfD sowie internationale Einflüsse, wie die Wahl von Donald Trump und die mögliche Kanzlerschaft von Herbert Kickl in Österreich.
In anderen Städten Deutschlands fanden ebenfalls bedeutende Demonstrationen statt. In Berlin wurden am Brandenburger Tor etwa 10.000 Teilnehmer erwartet, und in Halle protestierten rund 9.000 Menschen gegen eine AfD-Wahlkampfveranstaltung. In Aschaffenburg mobilisierten sich circa 3.000 Menschen nach einem tragischen Messerangriff, bei dem zwei Menschen getötet wurden. Damit wurde deutlich, dass die aufkommende Diskussion um die Migrationspolitik umfassende Reaktionen in der Gesellschaft nach sich zieht.
Die Rückschau auf Vergangenes
Verglichen mit den Protesten des vergangenen Jahres, bei denen Hunderttausende gegen Rechtsextremismus auf die Straße gingen, scheinen die Organisatoren in diesem Jahr eine geringere Teilnahme zu prognostizieren. Dennoch hat Christoph Bautz von Campact die Wichtigkeit dieser Proteste betont und die kontinuierliche Wachsamkeit der Zivilgesellschaft hervorgehoben. Die Massendemonstrationen des letzten Jahres blieben in der politischen Reaktion vielerorts ohne nennenswerte Konsequenzen, was die häufige Forderung nach einer aktiven Auseinandersetzung mit rechtsextremen Strukturen und dem digitalen Hass unterstreicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Proteste am 25. Januar 2025 ein klares Signal gegen den Rechtsextremismus liefern und zeigen, dass die Gesellschaft bereit ist, sich aktiv für die Demokratie einzusetzen. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl wird die öffentliche Wahrnehmung und das Engagement gegen extremistische Strömungen weiterhin von zentraler Bedeutung sein.