Ein schwerer Unfall mit einem Viehtransporter hat am Freitagabend bei Haselünne im Emsland stattgefunden. Bei dem Vorfall verunglückte ein Lastwagen, der 155 Schweine transportierte. Mehrere Tiere verendeten an der Unfallstelle, während die genaue Anzahl der toten Schweine noch unklar ist. Trotz des Unglücks gelang es den Einsatzkräften, den Großteil der Schweine umzupacken und weiter zu transportieren. Der 28 Jahre alte Fahrer des Fahrzeugs erlitt dabei leichte Verletzungen. Die Polizei schätzte den entstandenen Sachschaden auf rund 120.000 Euro und hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen, nachdem der Fahrer in einer Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn abkam und gegen mehrere Bäume prallte. Der Sattelzug kippte dabei auf die Seite, woraufhin einige Schweine zunächst auf die Fahrbahn liefen, jedoch schnell eingefangen werden konnten. An dem Einsatz waren Polizei, Feuerwehr und Mitarbeiter eines Veterinäramtes beteiligt.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich bereits am 26. Januar 2022 in Geeste, wo ein Lkw mit 81 Schweinen in einen Graben kippte. Damals wurden vier Schweine bei dem Unfall getötet. PETA hatte daraufhin Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück wegen Verdachts auf Verstöße gegen das Tierschutzgesetz und die Tierschutztransportverordnung erstattet. Diese Vorfälle rufen eine grundlegende Debatte über die Sicherheit von Tiertransporten hervor. Tierschützer warnen vor den Risiken solcher Transporte, darunter Hunger, Durst, Enge und Temperaturschwankungen, die auch zu tödlichen Unfällen führen können. PETA setzt sich für ein Verbot von kommerziellen Tiertransporten ein und fordert bessere Bedingungen für die Tiere, die häufig längere Transportzeiten als die erlaubten acht Stunden haben.

Gesetzliche Rahmenbedingungen für Tiertransporte

Die bestehenden gesetzlichen Regelungen zur Tierschutztransportverordnung erlauben eine Beförderungszeit von bis zu acht Stunden. Allerdings können Ausnahmegenehmigungen oft zu längeren Transportzeiten führen, was für die Tiere zusätzliche Belastungen bedeutet. In Deutschland werden jährlich rund 55 Millionen Schweine in Schlachthäusern getötet, wobei über 5 Millionen Schweine nach Berichten der Bundesregierung nicht ausreichend betäubt werden und beim Eintauchen in das Brühbad teilweise noch Lebenszeichen zeigen.

Das Tierschutzgesetz sieht klare Regelungen zur Aufsicht über Tiertransporte vor. Die zuständigen Behörden müssen regelmäßige Kontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass die Anforderungen des Gesetzes eingehalten werden. Betriebe, die gewerbsmäßig Tiere transportieren oder während des Transports pflegen, unterliegen strengen Vorschriften und Kontrollen, um das Wohlergehen der Tiere zu gewährleisten. Die Aufbewahrung von Kontrolldaten sowie der Nachweis über die ordnungsgemäße Durchführung der Transporte sind essentielle Bestandteile des Gesetzes.