Im Landkreis Harz wird nach der 15-jährigen Schülerin Emily W. gefahndet, die seit dem 22. Januar 2025 als vermisst gilt. An diesem Tag verließ sie ihre Wohngruppe in Bad Suderode (Sachsen-Anhalt) unter bislang ungeklärten Umständen. Laut aktuellen Berichten könnte sich Emily mittlerweile in Celle (Niedersachsen) oder in Brandenburg aufhalten. Die Polizei hat bereits ein Foto sowie eine detaillierte Personenbeschreibung veröffentlicht, um sachdienliche Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten.

Emily hat eine Körpergröße von etwa 1,60 m und wiegt 52 kg. Sie wird als schlanke Jugendliche mit langen blonden Haaren und blauen Augen beschrieben. Zuletzt trug sie eine Kombination aus blauen Jeans und einem weißen bauchfreien Oberteil, doch mit ihr befand sich keine Winterjacke. Zudem hat sie einen großen Koffer sowie einen Plüschteddy bei sich, und sie trägt temporär eine Brille. Die Polizei ruft dazu auf, Hinweise zu ihrem Aufenthaltsort unter der Telefonnummer 03941/674293 zu melden.

Ermittlungen und Fahndung

Die Situation wird durch eine bundesweite Fahndung nach Emily unterstrichen. Neben der Polizei im Landkreis Harz, die für die Vermisstenmeldung zuständig ist, bittet auch die Polizeiinspektion Celle um Hinweise. Rückfragen können dort an Kathrin Hilgert unter der Telefonnummer 05141-277104 oder per E-Mail an postfach-oea@pi-ce.polizei.niedersachsen.de gerichtet werden.

Die steigende Anzahl vermisster Personen, insbesondere von Jugendlichen, wirft Fragen zur Sicherheit und zu den Rahmenbedingungen für Heranwachsende auf. Im Jahr 2023 kam es in Deutschland zu einem Anstieg der erfassten Straftaten um 5,5 % im Vergleich zum Vorjahr, was die höchste Zahl seit 2016 darstellt. Dies zeigt, dass die Gesellschaft sich mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko auseinandersetzen muss, insbesondere was die Sicherheit der Jugend betrifft. Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik stieg die Zahl der Tatverdächtigen unter Jugendlichen um 9,5 %, was auf eine alarmierende Tendenz hinweist.

Kriminalstatistik 2023

Im Jahr 2023 sind 2.246.767 Tatverdächtige erfasst worden, was einem Anstieg von 7,3 % entspricht. Besondere Besorgnis erregt die hohe Zahl der tatverdächtigen Kinder und Jugendlichen, da diese Gruppen durchschnittlich 4,6 % bzw. 9,2 % der Tatverdächtigen ausmachen. Die Anstiege im Bereich der Gewaltkriminalität sind ebenfalls alarmierend: 214.099 Fälle wurden registriert, was den höchsten Stand seit 2007 darstellt. Besonders im Kontext von vermissten Jugendlichen ist dies ein beunruhigendes Zeichen für die aktuellen gesellschaftlichen Verhältnisse.

Die steigenden Zahlen im Bereich von Delikten und die Erhöhung der Fallzahlen in der Kriminalstatistik sind eng mit Faktoren wie der erhöhten Mobilität nach dem Wegfall von Covid-19-Beschränkungen, sozialen Belastungen durch Inflation und einer hohen Zuwanderungsrate verbunden. Die Polizei steht vor der Herausforderung, nicht nur vermissten Jugendlichen wie Emily W. zu helfen, sondern auch der wachsenden Kriminalität entgegenzuwirken.

Die Polizei bittet erneut um Unterstützung aus der Bevölkerung zur Auffindung von Emily W. und hofft auf wichtige Hinweise, die zur Klärung ihres Verbleibs beitragen können. Gemeinsam kann die Gesellschaft daran arbeiten, die Sicherheit für alle Jugendlichen zu erhöhen.