Die Fehmarnsundbrücke, ein im Jahr 1963 eröffnetes Bauwerk mit einer beeindruckenden Länge von 963 Metern, steht seit Mai 2020 im Fokus umfangreicher Sanierungsarbeiten. Diese Arbeiten zielen vorrangig auf die Instandsetzung der sieben großen Brückenpfeiler aus Beton und Stahl ab. Der gesamte Prozess wird voraussichtlich bis zum Jahr 2027 oder 2028 dauern, abhängig von den Wetterbedingungen. Bislang wurden bereits betroffene Bereiche analysiert und etwa zehn Prozent des Betons müssen saniert werden. Hierbei handelt es sich hauptsächlich um die oberste Betonschicht, die durch die Einwirkungen der Witterung geschädigt wurde. Laut der n-tv.de sind die Pfeiler mit insgesamt 144 Betonkammern ausgestattet, die begehbar sind.
Ein wichtiges Element der Instandhaltung sind die umfassenden Prüfungen, die im vergangenen Jahr an allen sieben Pfeilern vorgenommen wurden. Bisher wurden keine Schäden unterhalb der Wasseroberfläche an den Fundamenten festgestellt, was positive Nachrichten für die tragende Struktur der Brücke sind. Bauingenieurin Grit Scholz und Bauleiter Helge Börensen haben kürzlich mit einer GoPro Aufnahmen aus einem der Pfeiler gemacht, um die Fortschritte der Arbeiten zu dokumentieren, die das Klettern von Leitern und das Durchqueren enger Gänge erfordern. Die Zugänge zu den Pfeilern sind zudem auf Öffnungen von 60 mal 60 Zentimetern begrenzt, was die Arbeiten zusätzlich erschwert.
Aktueller Stand der Sanierung
Im Rahmen der laufenden Sanierungsmaßnahme sind die Arbeiten an zwei Stellen außen an den Pfeilern mit einem Gerüst organisiert. Dabei werden beschädigte Materialteile mit Plastikeimern aus den Pfeilern transportiert. Insbesondere wird auch an den Seilen der Brücke gearbeitet, von denen bereits 64 von 80 Seilen ausgewechselt wurden. Diese Seilarbeiten sollen bis März oder April 2025 abgeschlossen sein. Es ist wichtig zu betonen, dass die Brücke während der gesamten Arbeiten befahrbar bleibt, allerdings mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h.
Die Fehmarnsundbrücke hat nicht nur eine bedeutende Rolle als Verkehrsverbindung zwischen Fehmarn und Ostholstein, sondern trägt auch den Spitznamen „Kleiderbügel“ aufgrund ihrer besonderen Form. Mit der Eröffnung der Festen Fehmarnbeltquerung, die für 2029 geplant ist, wird die Brücke in Zukunft nur noch von langsamen Fahrzeugen, Fußgängern und Radfahrern genutzt werden. Die neue Infrastruktur mit einem Tunnel für fließenden Straßen- und Eisenbahnverkehr ist ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse in der Region.
Weiterführende Informationen
Für Interessierte sind weiterführende Informationen zur Fehmarnsundbrücke, den bevorstehenden Sanierungsarbeiten sowie zur geplanten Schienenanbindung im Newsletter „Fehmarnbelt Insider“ erhältlich. Der ausführliche Bericht über die Sanierung wurde von LN-Redakteurin Susanne Peyronnet verfasst und bietet detaillierte Einblicke in die laufenden Verfahren. Für umfassendere Informationen zur Modernisierung von Brücken empfiehlt sich ein Blick in den Bericht des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.