Der Schauspieler und Comedian Tan Çağlar, bekannt aus der beliebten ARD-Serie „In aller Freundschaft“, geht in den kommenden Jahren auf Solotournee mit seinem neuen Comedy-Programm „Der Teufel trägt Rollstuhl“. Die Tour, die für die Jahre 2025 und 2026 geplant ist, wird mit ersten Auftritten in Städten wie Erfurt, Magdeburg und Bochum beginnen. Caglar ist der erste Schauspieler in Deutschland, der im Rollstuhl einen Arzt spielt, was einige seiner Erfahrungen und Herausforderungen widerspiegelt.
Die Premiere der Tour findet am 31. Oktober 2025 im DASDIE BRETTL in Erfurt statt, gefolgt von weiteren Auftritten in Magdeburg und Bochum am 27. Februar 2026. In seinem Programm beabsichtigt Caglar, „Geschichten und Tü(r)cken des Alltags“ auf humorvolle Weise zu erzählen und auch über sich selbst zu lachen. Er plant, das Publikum mit einer „etwas böseren Zunge als bisher“ zu unterhalten. Die Tickets sind bereits erhältlich und versprechen einen unterhaltsamen Abend.
Über Tan Çağlar: Eine beeindruckende Laufbahn
Tan Çağlar wurde am 12. Juli 1980 in Hildesheim geboren und kämpfte in seiner Kindheit gegen die Folgen von Spina bifida, was ihn jedoch nicht von seiner Leidenschaft für Basketball abhielt. Dies führte zu einer Karriere im Profisport, bevor er 2009 als Rollstuhlbasketballer zurückkehrte und sechs Jahre lang aktiv war. Seine Zeit im Sport half ihm, sein komödiantisches Talent zu entdecken, was wiederum zur Entwicklung seiner Stand-up-Comedy-Karriere führte, die 2017 mit seinem ersten Programm „Rollt bei mir“ startete.
Caglar ist nicht nur ein talentierter Comedian, sondern auch ein engagierter Coach im Bereich Inklusion und Integration und trat in zahlreichen TV-Shows auf, darunter die NDR Talkshow und die Markus Lanz Show. Besonders hervorzuheben ist auch seine Rolle in der ARD-Serie „In aller Freundschaft“, die er seit 2021 spielt, sowie seine Mitwirkung in der Tatort-Episode „Die Kalten und die Toten“, wo er den Kriminalassistenten Malik Aslan verkörperte.
Der Kontext von Inklusion in der Kultur
Die Tour von Tan Çağlar kommt zu einer Zeit, in der die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der Kulturszene in Deutschland zunehmend diskutiert wird. Ein Kölner Kulturprojekt mit dem Namen „Un-lable“ fördert aktiv Künstler mit und ohne Behinderungen, um eigene Theaterproduktionen zu schaffen und Kulturstätten hinsichtlich der Inklusion zu beraten. Die leitende Künstlerinn, Lisette Reuter, thematisiert die Herausforderungen, denen Menschen mit Behinderungen im Kunstbereich gegenüberstehen.
Eine Diversitätsstudie des Deutschen Kulturrates zeigt alarmierende Statistiken, wonach nur vier Prozent der Mitarbeiter in großen Kultureinrichtungen behindert sind. Umso wichtiger sind Initiativen, die Barrieren abbauen, wie beispielsweise Erleichterungen beim Ticketkauf und die Bereitstellung von Gebärdendolmetschern. Die Hoffnung auf Besserung und eine breite Unterstützung durch die neue Koalitionsregierung, einschließlich der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, begleitet solche Veränderungen.
Mit Tan Çağlars bevorstehender Tour wird nicht nur ein unterhaltsames Programm geboten, sondern gleichzeitig auch eine Stimme für mehr Inklusion und Sichtbarkeit von Menschen mit Behinderungen in der deutschen Kulturszene. Die Zukunft verspricht interessante Entwicklungen und hoffentlich ein Umdenken in vielen Bereichen der Kultur.
Weitere Informationen über Tan Çağlar und seine Tournee finden Sie in den Berichten von Ruhr24, seinem Profil auf Wikipedia sowie den aktuellen Diskussionen zur Inklusion im Kulturbereich auf Deutschlandfunk Kultur.