In einer Kaufland-Filiale in Berlin-Lichtenberg sorgt ein ungewöhnlicher Aushang für Verwirrung und Skepsis. Auf dem Schwarzen Brett des Supermarktes bietet ein selbsternannter „Prof. Achtsam“ Massagen an und fordert die Kunden auf, den Preis selbst zu bestimmen: „Du zahlst, was du fühlst“. Diese Notiz, die auf der Instagram-Seite „notesofberlin“ geteilt wurde, hat die Nutzer der sozialen Plattform dazu gebracht, das Angebot als „gruselig“ und „irgendwie illegal“ zu bezeichnen, berichtet die HNA.

Die Massagen sollten von Montag bis Freitag, ab 15 Uhr, bis zum 31. Dezember 2024 verfügbar sein, jedoch bleibt unklar, ob der Aushang nach diesem Datum entfernt wurde. Auch die Hintergründe zur Seriosität des Angebots und zur Identität des „Prof. Achtsam“ bleiben nebulös. Die Handynummer, die auf dem Aushang angegeben ist, könnte potenzielle Interessenten zu weiteren Fragen oder gar zur Buchung animieren.

Skepsis in den sozialen Medien

Die Reaktionen der Nutzer auf Instagram sind überwiegend skeptisch. Viele äußern Bedenken zur Qualität dieser „unprofessionellen Massagen“ und fragen sich, wie es um die Sicherheit bei solchen Angeboten bestellt ist. Insbesondere werden die Merkmale seriöser Massagesalons in den Diskussionen hervorgehoben, die laut der Thai Spa Vereinigung Deutschland e.V. zur Vertrauensbildung beitragen. Dazu gehören unter anderem ausgehängte Zertifikate, saubere und gepflegte Räumlichkeiten sowie eine Haftpflichtversicherung für Behandlungsfehler. Diese Informationen könnten für Käufer von Dienstleistungen im Gesundheitsbereich von entscheidender Bedeutung sein, um unseriöse Angebote zu erkennen.

Das zunehmende Interesse an alternativen Heilmethoden führt dazu, dass auch unseriöse Anbieter oft im Verborgenen agieren. Laut Paracelsus gibt es sowohl in der Schulmedizin als auch in der Naturheilkunde unseriöse Angebote, was die Wahl eines qualifizierten Behandlers kompliziert macht. Warnsignale für solche Anbieter umfassen unter anderem nicht beantwortete kritische Fragen, überhöhte Preise oder das Fehlen von wichtigen Informationen über Risiken und Nebenwirkungen.

Eine unsichere Therapiealternative?

Das Angebot von „Prof. Achtsam“ spiegelt die Probleme wider, die Verbraucher im Bereich alternativer Therapien oft begegnen. Zudem wird betont, dass verantwortungsvolle Therapeuten typischerweise Mitglieder eines anerkannten Verbands sind. Verbandsfreie Heilpraktiker hingegen unterliegen keiner Qualitätskontrolle und rechnen häufig nicht nach den offiziellen Gebührenordnungen ab. In einem Umfeld, das so unübersichtlich ist, wird deutlich, dass Verbraucher besonders vorsichtig sein sollten, um nicht in unseriöse Therapieangebote zu geraten.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass die Verwirrung um den Aushang in Kaufland nicht nur Fragen zur Seriosität des Angebots aufwirft, sondern auch die breitere Problematik der Sicherheit bei alternativen Therapiemethoden beleuchtet. Unsicherheiten und das Fehlen von klaren Richtlinien in der Wahl von Gesundheitsdienstleistern machen es notwendig, kritisch zu hinterfragen und auf Warnsignale zu achten, um unangenehmen Erfahrungen vorzubeugen.